Shade Empire - Omega Arcane

Review

Geht ein SHADE EMPIRE Review eigentlich ohne DIMMU BORGIR Referenz? Um das gleich vorweg zu nehmen: Nein, es geht nicht. Zu häufig erinnern die Arrangement an die Norweger, ein Drama ist das aber nicht. Dazu ist „Omega Arcane“ alles in allem einfach zu gut und hier und da klappt auch die Abnabelung von den Vorbildern ganz gut.

Das heißt im Klartext natürlich, dass es wieder symphonischen Black Metal gibt, mit viel Bombast und ausladenden Keyboard-Arrangements. Etwas, das mir grundlegend gar nicht so gut gefällt, aber SHADE EMPIRE haben richtig gutes Material an Bord. Immer wieder schimmert nämlich auch ein latenter, aber bereichernder Einfluss aus dem Melodic Death Metal durch. Vor allem aber ist es das Songwriting, das richtig Spannung aufkommen lässt. Die kleinen Feinheiten sind dabei besonders entscheidend. Seien es episch wehmütige Keyboard-Abschnitte („Ash Statues“), überraschender, aber schöner Klargesang („Until No Life Breeds“), oder Lagefeuer-Atmosphären-Akkustik-Gezupfe („Slumbering Giant“), es sorgt für das „gewisse Etwas“. Auch der immense Soundtrack-Charakter, der sowohl im längsten Stück „Disembodiment“ und dem kürzestem, dem Zwischenspiel „Devolution“ seinen Platz findet, ist nicht zu verkennen. Dabei gerät schnell in Vergessenheit, dass „Omega Arcane“ hier und da Zeit für Aussetzer hat, leider wohlgemerkt.  Da wäre das recht unspektakuläre „Traveler Of Unlight“ oder das unnötig lange und mit vielen Gitarren-Soli langweilende Titelstück genannt.

Da hadere ich am Ende mit „Omega Arcane“ dann doch ein bisschen. Bei einer Spielzeit von über 76 Minuten lässt sich das aber verschmerzen, auch wenn kürzer hier vermutlich etwas besser gewesen wäre. SHADE EMPIRE werden nie zu den größten Metal-Acts gehören, aber zu denen, die konstant wirklich gute Alben abliefern und dazu zähle ich „Omega Arcane“ allemal. DIMMU BORGIR hin oder her, die Finnen besitzen genügend Eigenheiten, um als eigenständige Truppe durchzugehen. Gutes Album.

05.06.2013

Chefredakteur

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