Shape Of Despair - Illusion's Play

Review

Mit „Illusion’s Play“ knüpfen die Finnen an ihre bisherigen Werke an und begeistern mal wieder mit Kompositionen, die durchflutet von gewaltiger Schwermut und dunkler Melancholie, zwischen jeder einzelnen Note ungeheuere Tiefe ausatmen. Schon nach den ersten Klängen weiß man, wohin die Reise geht… Sehnsucht, Dunkelheit, Verzweiflung, aber auch eine kleine Lichtportion schimmern durch die düsteren Klänge und prägen tiefe, immer wieder von engelhaften weiblichen Vocals begleitete Growls.

Die Stimmen von Koskinens Ehepaar verschmelzen in einem kontrastvollen und doch so gut harmonierenden Spiel der Trauer…ergänzen sich und während Pasi’s „Gesang“ mit dem schleppenden, leicht monotonen Soundteppich sich zu einer musikalischen Depression addiert, liebkost seine Gattin die Stücke mit Sänfte und Zärtlichkeiten, ihnen einen Schimmer der Hoffnung einhauchend. Schwere Riffs, druckvolles Schlagzeug und zarte Streicherklänge malen einen Soundherbst mit gaaaanz langsam zum Boden fallenden Blättern, deren verblassende Buntheit für die Gesamtatmosphäre, aber nicht für die Intensität des Werkes steht.

Die Tiefe von „Illusion’s Play“ basiert nicht auf Abwechslung, sondern auf der Fähigkeit, den Zuhörer mit Monotonie schon fast zu hypnotisieren. Die Finnen erzeugen eine stringent aufgebaute Dichte, die den Hörer entschwinden lässt, um erst nach der gesamten Spielzeit gelöst zu werden. SHAPE OF DESPAIR lassen sich viel Zeit in ihren Kompositionen, ohne jedoch langatmig zu wirken – jede nächste Minute dient dem Vervollständigen eines Bildes, das als ein Ganzes mit seiner Ausdruckskraft zu begeistern weiß. Gäbe es „allegorischen Doom“, hätte sich diese Combo so eine Kategorisierung verdient!

01.11.2004
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