Sharp Practise - Radiocity

Review

Zeitloser, sanfter Pop-Rock, der intelligent gespielt und mit vielen unterschiedlichen Einflüssen aus Folk, Funk und Artrock daherkommt. Was das bei Metal.de zu suchen hat? Eigentlich nix. Wer einen kleinen Blick über den Tellerrand nicht scheut, könnte am zweiten Album der Briten SHARP PRACTISE dennoch großen Gefallen finden. Die Kompositionen sind so eingängig und ohrwurmig gehalten, dass sie sich auch im Radio gut machen und dort ihre Fans finden würden.

Vom thematisch nicht ganz jugendfreien Riffrocker „Bed Of Rhythm“ über den flotten Disco-Beat von „Choice Not Freedom“ bis hin zum funkig angehauchten „Paint My Dreams“ bieten die Stücke ein breites musikalisches Spektrum und spiegeln dennoch stets die eigenständige Identität der Band wider. Die leichte, aber nie übertrieben oder aufgesetzt wirkende Folk-Schlagseite von „Margan’s Creek“ oder der lyrische Tiefgang des nachdenklichen „How Katie Feels“ setzen weitere Akzente.

Nach mehreren Durchläufen könnte das Ganze noch etwas weniger seicht und gefällig klingen. Der durchschnittliche Metaller vermisst hier nicht ganz zu Unrecht eine ordentliche Portion mehr Crunch und dürfte der Band vorwerfen, zu cheesy zu Werke zu gehen. Dennoch ist „Radiocity“ beileibe kein schlechtes Album geworden und bewegt sich vor allem kompositorisch auf einem hohen Niveau. Mit Metal hat das zwar nichts zu tun, als kleiner Blick über den Tellerrand bietet die Scheibe aber trotzdem eine Menge Spaß.

05.11.2008
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