Shattered - Behind The Wall

Review

Ins Leben gerufen wurde diese italienische Formation ursprünglich als reine PANTERA-Coverband, deren Ziel es war, ein zweistündiges Set nur aus Songs dieser leider nicht mehr existenten Legende auf die Beine zu stellen. Kein Wunder also, dass ihr erstes Demo „Play Pantera“ hieß und mit vier Covern daherkam (übrigens komplett auf der Bandpage downloadbar). Anscheinend wuchsen über die Zeit jedoch die Ziele von SHATTERED, denn nun legen sie mit „Behind The Wall“ ihr erstes „richtiges“ Lebenszeichen, nur aus Eigenkompositionen bestehend, vor.
Dass PANTERA dabei an allen Ecken und Enden herauszuhören sind, dürfte jedem von vornherein klar sein. Und wie es bei einem solch übermächtigen Vorbild stets der Fall ist, muss sich diese fünf Mannen vom Stiefel an den „Cowboys From Hell“ messen lassen. So brauche ich nicht zu erwähnen, dass die Riffgenialität eines Dimebags (R.I.P.) oder die unvergleichliche Vokalgewalt eines Phil Anselmo zu keiner Zeit erreicht werden. Dieses Minus wollen SHATTERED jedoch ganz geschickt umschiffen, in dem sie ihren Sound von vornherein nicht ganz so rabiat und auf sämtliche Konventionen scheißend gestalten. So gibt es zwischen den ganzen Energieeruptionen (ein großes Plus dieser Truppe) hier und da auch mal einfach nur nett groovende Passagen oder semi-cleane Vocals von Sänger Ian, die „Behind The Wall“ ein wenig näher an den modernen Neo-Thrash rücken lassen. Live dürften die Tracks auch wegen der einfachen Songstrukturen ordentlich knallen.
Größtes Manko dieses 5-Trackers ist jedoch der fehlende Höhepunkt, der nie auftretende Spannungsbogen, der vergeblich zu suchende Aha-Moment. Potential ist durchaus vorhanden, wie einige versierte Soloeinlagen oder die selten verpuffende (aber auch zu keiner Zeit 100% vernichtende) Riffgewalt andeuten. Den schwarzen Peter hierfür schiebe ich der Stimme von Ian in die Schuhe, die zwar schön rauh daherkommt, aber so gut wie kein Charisma und somit keine greifbaren Emotionen versprüht.
Durchschnittlicher Einstand einer Band, die sich in diversen Punkten noch gehörig steigern muss, wenn sie in Zukunft von sich Reden machen will.

06.09.2005
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