Shear - Breaking The Stillness

Review

Ich konnte es zunächst nicht glauben, dass diese Band aus Helsinki tatsächlich über Lifeforce Records ihr Debüt in Umlauf zu bringen versucht. Zu unpassend erschien mir diese Kooperation, und auch die Tatsache, dass SHEAR so gut wie nichts mit finnischer Melancholie am Hut haben, darf nicht unerwähnt bleiben.

Ihre überaus gefällige Melange aus elegantem, progressivem Metal, der in den verspielten Momenten durchaus DREAM THEATER in Erinnerung ruft, und kraftvollem Vortrag, der mal eher hardrockig rüberkommt, dann wieder an edlen Power Metal denken lässt, weiß aber auf jeden Fall zu beeindrucken und weiß sämtliche Zweifel vom Tisch zu fegen. Als imposant lässt sich auch die rockige, von dreckig bis hin zu glockenhell tönende Stimme von Frontdame Alexa Leroux bezeichnen, die den Tracks so manches Sahnehäubchen aufzusetzen vermag.

Nicht zuletzt durch den Rock-Appeal des Mädels sind es auch eher Bands wie SISTER SIN oder TRIOSPHERE, die man hier als Vergleiche heranziehen kann, denn von Gothic-Ladies oder der Opernabteilung sind SHEAR weit entfernt. Auch die Amis von ECHOES IN ETERNITY sind mir durch „Breaking The Stillness“ in Erinnerung gekommen, auch wenn diese doch deutlich thrashigere Sounds zu bieten haben (hatten?).

Vereinzelte Abstecher in eher moderne Metal-Regionen sind zwar durchaus zu vernehmen und sollten eventuell auch Fans von LACUNA COIL auf den Plan rufen, dennoch dürften diese FinnInnen vorwiegend den Traditions-Metaller mit Hang zum Progressivem ansprechen können. Wenn beim nächsten Album noch verstärkt Augenmerk auf eingängigere, zwingendere Passagen gelegt wird, wäre der Durchbruch kein Wunder. Allerdings dürften Lifeforce die für sie untypischen SHEAR auch leider bald wieder los sein – doch vielleicht gibt es ja zumindest eine Ablösesumme von einem der hier wohl in Bälde Schlange stehenden größeren Labels….

15.03.2012
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