Show N Tell - The Ritual Has Begun

Review

Im Sog der aufstrebenden True-Heavy-Metal-Bands aus Kanada, scheint sich nun auch im Nachbarland die ein oder andere Combo in diese musikalische Richtung zu bewegen. SHOW N TELL veröffentlichten 2019 drei Demo-Tracks, die dem Quartett einen Plattenvertrag bei No Remorse Records in Griechenland eingebracht haben. Das Debütalbum der Band aus Phoenix, Arizona, nennt sich „The Ritual Has Begun“.

„The Ritual Has Begun“ ist das Debütalbum von SHOW N TELL

Erst seit gut vier Jahren existieren SHOW N TELL, sodass die Bandgründung im Jahr 2019 bezüglich Live-Gigs kein guter Zeitpunkt war. Sänger und Gitarrist David Rodriguez besetzte die Mannschaft erst in den Jahren 2021 und 2022 komplett, sodass jetzt Live-Gigs machbar erscheinen

Der Auftakt „Rip N Tear“ mit den kreischenden Vocals und ordentlich Tempo erinnert an Bands wie SKULL FIST oder RIOT CITY, jedoch könnte die Saitenarbeit noch etwas prägnanter sein, allen voran bei den recht langen Solo-Parts. “Run To The Light” schlägt in eine ähnliche Kerbe, der „Night Stalker” wechselt zum klassischen Heavy Metal. Rodriguez zeigt, dass er auch einige Oktaven tiefer singen kann als bei den beiden vorherigen Nummern. Der Song geht gut ins Ohr und ist völlig zurecht als Single ausgekoppelt worden.

Der Titeltrack bleibt im klassischen Metal, Rodriguez geht wieder zur hohen Tonlage über, sodass “The Ritual Has Begun” quasi einen Querschnitt der ersten drei Songs bildet. Auf eine Heavy-Metal-Platte einen Titel „Heavy Metel“ zu platzieren, zeugt nicht gerade von unbändiger Kreativität bei den Lyrics. Zu hören gibt es – natürlich – True Heavy Metal, der zum Headbangen und Fäuste ballen einlädt.

Ob „I’m Alive”, “All Alone Tonight” oder “Tortured By Reality”: SHOW N TELL schrubben old school zwischen Heavy Metal, US Power Metal und Speed Metal die Gitarren, die an der ein oder anderen Stelle etwas mehr Druck vertragen könnten. Sänger Rodriguez wechselt zwischen hohe, ins kreischende übergehende, Vocals und einer klassischen Heavy-Metal-Stimme, sodass viele Nummern an die bereits genannten kanadischen Vorbilder der NWoTHM-Szene erinnern. Mit mehr als sechs Minuten fällt der Schlusspunkt „The Second Death“ bereits von der Laufzeit aus dem Rahmen. Der Auftakt erinnert eher an Hard Rock der 80er oder 90er, der Versuch dem Track etwas Epic zu verleihen, gelingt nur bedingt. Das speedige Ende der Nummer überzeugt dagegen weit mehr.

SHOW N TELL liefern eine gut hörbare Scheibe

SHOW N TELL aus Arizona liefern ein gut hörbares, jedoch nicht herausragendes, Debütalbum mit Klängen zwischen Heavy Metal, US Power Metal und Speed-Metal-Einflüssen. Songs wie „Night Stalker“, „I’m Alive” oder “All Alone Tonight” liefern die notwendigen Trademarks für einen Slot auf dem Keep It True oder Headbangers Open Air. Wo Licht ist, da ist auch Schatten. Der Versuch epische Momente bei „The Second Death“ mit auf das Album zu packen, ist nur bedingt gelungen. Anzumerken ist auch die Saitenarbeit, die an der ein oder anderen Stelle etwas zahnlos daherkommt. Wenn es mit ordentlich Tempo zur Sache geht, dann liefern Rodriguez und seine Mitstreiter überzeugendes Material. Es sind mehr als nur gute Ansätze auf „The Ritual Has Begun“ zu finden, sodass bei einem Fokus auf Speed- und Heavy Metal die zweite LP einen weiteren Schritt nach vorne für SHOW N TELL bedeuten könnte.

24.01.2024

Ein Leben ohne Musik ist möglich, jedoch sinnlos

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