„Cinemascopic Alternative Rock“- ha! Wenn das mal keine Beschreibung ist, hehe. Mit diesem Genreneologismus beschreibt eine Band namens SINEW aus der beschaulichen Studentenstadt Marburg ihre Musik, Einflüsse seien dabei DREDG, TOOL und MUSE gewesen. Da ich diese drei Bands allesamt zu wenig kenne, um Vergleiche ziehen zu können, werde ich darauf lieber nicht eingehen.

Aber das soll uns ja nicht davon abhalten, die Musik des Quartetts dennoch zu besprechen, verdient haben sie es allemal, denn sie sind gut! Anstelle der oben erwähnten Einflüsse waren es allerdings KATATONIA, neuere, um genau zu sein, die mir nach den ersten Sekunden des Openers in den Sinn kamen. SYSTEM OF A DOWN gesellten sich dazu, als der Gesang einsetzte. Auf das Wort Einfluss möchte ich dabei aber besonderen Wert legen, denn die Jungs zeigen mehr als genug eigenes musikalisches Gesicht, um nicht als simple Copycats dastehen zu müssen. “The Beauty of Contrast“ kann man bei diesem Album als Leitmotiv ansehen, von verträumt über melancholisch bis zu wütend deckt die 2004 gegründete Gruppe ein großes Spektrum an Emotionen ab. Musikalisch betrachtet trifft es die Umschreibung Alternative Rock eigentlich fast auf den Kopf, setzen aber gelegentlich die Keys ein, so driftet man das ein oder andere Mal schon fast in den Pop Bereich ab, was ich als keinesfalls negativ bewerten würde. Da mir keine Texte vorliegen, kann ich leider nur vermuten, dass sich das “Cinemascopic“ auf die gelegentlich eingestreuten Samples bezieht.

Natürlich könnte man nun sagen, dass die Musik der vier Herren durchaus das ist, was landläufig desöfteren leicht abwertend als Studentenrock bezeichnet wird. Ich komme aber nicht drumrum der Band zu bescheinigen, dass sie ein sehr emotionales und schönes Debütalbum kreiert hat, auf dem sich sicherlich aufbauen lässt. Wenn es in Zukunft noch mehr starke Nummern wie “The Allegory of the Cave“ auf die Alben schaffen, dann steht den Jungs sicherlich noch so manches Highlight bevor!