Sintage - Paralyzing Chains

Review

Mit SINTAGE schickt sich eine weitere junge Band an, die Fahne des traditionellen Heavy Metals hochzuhalten. Nach der in Eigenregie veröffentlichten EP „The Sign“ lassen die Leipziger nun ihr Debütalbum „Paralyzing Chains“…nun…von der Kette. Geboten wird darauf ein buntes Potpourri aus allem, was den Heavy Metal der 80er auch heute noch so großartig macht.

SINTAGE üben den Heavy-Metal-Roundhouse-Kick

Auf ihrem Langspieldebüt rocken sich SINTAGE einmal quer über den schwermetallischen Globus und nehmen dabei Einflüsse aus dem klassischen US-Metal, der NWoBHM und diversen europäischen Szenevertretern mit. Ein wenig erinnern die jungen Wilden dabei an ihre österreichischen Kollegen von VENATOR, denn Nummern wie „Midnight Evil“, „Spirit of the Underground“ und „Escape the Scythe“ verbinden den Rotz von W.A.S.P. mit den unverschämt eingängigen Melodien früher britischer Stahlschmiedekunst.

„Wild Dogs“ wiederum kommt mit latenten ACCEPT-Vibes daher, die Euro-Metal-Einflüsse von SINTAGE lassen ihren Ursprung aber tatsächlich überwiegend nach Schweden zurückverfolgen. Das liegt zum einen daran, dass sämtliche Songs mit einer feisten Rock’n’Roll-Attitüde unterfüttert sind, die dem Album eine unbändige Energie verleiht und nach den Bühnen kleiner verschwitzter Clubs schreit.

Zum anderen klingt Frontmann Randy mit seinen hohen, permanent am Anschlag gekreischten Vocals verdächtig nach diversen Vertretern der schwedischen Heavy-Metal-Sängerschaft, allen voran Hell Hofer von BULLET. Man höre sich nur breitbeinig runtergerotzte Abrisse wie „Venom“, „Blazing Desaster“ und den absolut trefflich betitelten Stampfer „Rocking Hard“ an.

Die Tendenz geht zur Repeat-Taste  

Wie es sich für einen derart ungezügelten Ritt gehört, ist nach 34 Minuten Schluss. Das reicht auch, denn die Haare sind nass, der Schweiß steht in der Arschfalte und der Club liegt in Trümmern. Verschnaufpausen und ruhige Zwischentöne sucht man vergeblich, SINTAGE geben auf der gesamten Distanz Vollgas und „Paralyzing Chains“ wirkt wie für die Bühne geschrieben.

Wäre das Album in diesem Stil länger, würde es vermutlich langfristig ein wenig an Abwechslung fehlen. Knackig, kurz und auf den Punkt gezockt bringt es den Motor aber ordentlich auf Touren und wenn der Adrenalinpegel noch nicht hoch genug ist, dann kann die Repeat-Taste schnell Abhilfe schaffen.

15.04.2023
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