Skinless - Only The Ruthless Remain

Review

Skinless enden nicht nur die meisten Kontrahenten des Ramsay Bolton (Game-of-Thrones-Review-Einstieg ✔), SKINLESS sind auch eine recht erfolgreiche Death-Metal-Kapelle aus Glen Falls im US-Bundesstaat New York. Unter anderem teilte sich die Prügeltruppe die Bühne mit Institutionen wie SIX FEET UNDER und DYING FETUS. Nachdem man sich 2011 nach fast zwanzig Jahren Bandgeschichte und einigen starken Veröffentlichungen aufgelöst hatte, folgte nur zwei Jahre später der Rücktritt vom Rücktritt. Mit der gleichen Besetzung, die auch schon „Regression Towards Evil“ (2007) zu verantworten hatte, begaben SKINLESS sich wieder in die Welt hinaus. „Only The Ruthless Remain“ ist nun die erste Frucht des zweiten Bandfrühlings. Und eine durchaus wohlschmeckende.

Die Spielart des Death Metal, die SKINLESS auch 2015 weiter pflegen, zieht so einige Register des Genres. Oberflächlich betrachtet schmiedet die Band ihr Todesmetall zwar ganz und gar amerikanisch (wenn auch mehr nach MORBID-ANGEL- als nach CANNIBAL-CORPSE-Praxis), Alleinstellungsmerkmale gibt es bei genauerer Betrachtung jedoch zuhauf.

Zunächst einmal sind die Songs auf „Only The Ruthless Remain“ recht lang. Unter vier Minuten geht gar nichts, zweimal werden auch die sechs überschritten. Dabei gehen SKINLESS nicht wirklich progressiv oder auf unfassbarem technischen Niveau zu Werke, sondern schaffen es einfach ein ums andere Mal, ihre Songs auf natürlichem Wege zu Ende zu erzählen. Die Spannungsbögen wirken dabei nie konstruiert und es passiert dennoch unglaublich viel Spannendes in einem vierminütigen Lied.

Zweifelsohne könnte man als eine Art SKINLESS-Trademark die stampfenden, Breakdown-artigen Riffs benennen, wie sie beispielsweise in „Serpenticide“ und dem Titeltrack zu hören sind. Daneben wird jedoch auch ordentlich geknüppelt und „The Funeral Curse“ überzeugt als ungewöhnlichster Track zwischen DEATH, und den schwermütigen BLOODBATH-Momenten auf „The Fathomless Mastery“. Tonnenschwere Erhabenheit vermitteln auch die Leadgitarren im abschließenden „Barbaric Proclivity“ (MORBID ANGEL werden hier zudem einmal mehr in einem ultrabösen finalen Riff verwurstet).

SKINLESS sind zurück und bereichern die Metal-Welt einmal mehr mit ihrer Death-Metal-Interpretation, die sich aus verschiedensten Sub-Genres speist und mit einer Kombination aus spielerischer Klasse und gutem Songwriting. Gut, dass diese Band wieder da ist.

01.06.2015
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