Skinless - Trample The Weak, Hurdle The Dead

Review

Bereits drei Jahre ist es wieder her, dass SKINLESS ihr letztes Album „From Sacrifice To Survival“ veröffentlicht haben. Irgendwann in der Zwischenzeit folgte dann die DVD-Premiere und nun das neue Album „Trample The Weak, Hurdle The Dead“. Und das zeigt SKINLESS, wie man sie kennt und schätzt.

Brutaler US-Death Metal mit reichlich Groove, der selbst während der zahlreichen Blastparts nicht abhanden kommt, zeichnet auch die aktuelle Scheibe aus. Dass man damit seinen Pfründen treu bleibt, kann man der Band entweder ankreiden oder hoch anrechnen. Wirklich schlüssig bin ich mir da nicht. Einerseits weiß die Platte durch ihre Tightness zu begeistern: in den 37 Minuten Spielzeit wird wirklich nicht verschnauft, sondern permanent ausgeteilt. Neben den obligatorischen Double-Bass-Massagen und der abgeklärten Power-Chord-Gitarrenarbeit wissen vor allem so kleine Details wie das Riff in „Execution Of Reason“ zu gefallen, das ziemlich an METALLICAs „Through The Never“ erinnert. Dazu gibt es am Ende des Tracks ein ziemlich witziges lakonisches Spoken-Word-Outro: „You guys scare me – ha, ha, ha! Signed: Satan.“

Das BLACK SABBATH-Cover „Wicked World“ wirkt nur anfänglich wie ein Fremdkörper. Durch seine weiten rein instrumentalen Strecken, kommen die ultrafiesen Death Metal-Grunts nur eingeschränkt zum Einsatz. Und trotzdem steht der Song dem SKINLESS’schen Sound gut zu Gesichte – sogar so gut, dass er der stärkste Song auf dem Album ist. Und das sollte einem zu denken geben!

Gerade am Coversong liegt es, dass ich mir über die Scheibe nicht recht klar werde: Spielerisch gibt es an „Trample The Weak…“ absolut nichts auszusetzen, Neues gibt es allerdings nicht zu hören. SKINLESS tun, was sie immer tun, und machen das erwartungsgemäß gut. Essenziell wird die Platte dadurch aber noch lange nicht. Zur Einzigartigkeit von Bands wie CANNIBAL CORPSE oder DYING FETUS fehlt immer ein gewisses Stück, sodass die Vergleiche zwar trotz allem angebracht sind, aber auch nur in diese Richtung funktionieren. SKINLESS sind ohne Frage gut – als Referenz werden sie mit ihrem standardisierten Brutalo-Death Metal aber nie dienen.

Leute, die von DYING FETUS, SUFFOCATION, INTERNAL SUFFERING & Co. einfach nicht genug kriegen können, machen mit „Trample The Weak, Hurdle The Dead“ sicher nichts falsch. Aber das wissen sie selbst. Für alle anderen schwanke ich bei der Bewertung zwischen einer soliden „Im Westen nichts Neues“-Sechs und einer „Trotz allem gut gemacht“-Sieben. Auch wenn das Cover Spaß macht und noch einmal etwas Gewicht in die Waagschale wirft, hätte ich mir dadurch am Ende doch etwas mehr Impulse fürs eigene Songwriting erhofft. Deshalb im Endeffekt sechs.

16.11.2006
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