Skythen - Silverowls EP

Review

SKYTHEN aus Hamburg rücken mit ihrer Debüt-EP „Silverowls“ an und bieten darauf einen Sound, der Stoner-Fans nur zu bekannt vorkommen sollte: Ein fuzziger, basslastiger Gitarrensound, wummernde Töne aus dem Viersaiter selbst, knackiges, mit Hall versehenes Schlagzeug und rauer Gesang, der stets leicht in Richtung Hardcore zu schielen scheint. Und natürlich lassen SLEEP und BLACK SABBATH ganz herzlich grüßen. Ihre Hausaufgaben haben die Jungs also auf jeden Fall gemacht.

Und hierin liegt dann leider auch das Problem mit „Silverowls“: Der SKYTHEN-Sound ist einfach zu durchschaubar, als dass man sich von irgendetwas überraschen lassen könnte. SKYTHEN legen eine solide Performance aufs Parkett, lassen aber Originalität und Einfallsreichtum missen. Weder nehmen sich SKYTHEN die Zeit, um ordentlich Spannung aufzubauen, wie das dieses Jahr beispielsweise GODSLEEP schön vorgemacht haben, noch packt das deutsche Trio seinen Sound in staubige Hits der Marke KYUSS, geschweige denn BLACK SABBATH. Und laut Presseinfo soll man hier irgendwo noch Gesang á la Mike Patton und Einflüsse der „old“ METALLICA heraushören können – auch fernab des Covers „Motorbreath“. Dafür braucht man aber wirklich viel Fantasie.

So bleibt das 24-minütige Vergnügen namens „Silverowls“ wenigstens eine solide Leistung im Genre, die als Grundstein für das kommende Schaffen von SKYTHEN dienen sollte und immerhin richtig fett produziert ist. Gerne dürfen die Herren etwas mutiger werden und entweder den letzten Schritt in Richtung Hardcore/Slugde gehen, oder aber sich in psychedelisch-progressive Gefilde begeben. Beides könnte der Band durchaus gut zu Gesicht stehen – wenn sie es denn konsequent durchzieht.

27.11.2015

Redakteur für Prog, Death, Grind, Industrial, Rock und albernen Blödsinn.

Exit mobile version