Slumber - Fallout

Review

Schon gleich am Anfang geht’s gehörig zur Sache. Gothicmetal der alten Schule mit einer gehörigen Portion RAPTURE, OPETH oder den alten KATATONIA. Die Rede ist von den Schweden SLUMBER, die mit ihrem Debüt „Fallout“ ein gnadenlos gelungenes Album geschaffen haben und dabei mit Perfektion so überzeugen, als wäre es schon ihr Fünftes. Genau solche Bands braucht es, um die ausgelutschte Gothicszene wieder anzufeuern. Zwar kochen SLUMBER auch nur mit Wasser, ihre Songs bringen aber eine derart melodische Dynamik mit ins Spiel, die man bei den meisten Gothictruppen vergeblich sucht. Man spart nicht an den gängigen Gothic-Trademarks wie weiblichen Vocals, setzt sie aber neben dem rauen growligen Gesang doch etwas leicht in den dezenten Hintergrund. Dass das Album aus SLUMBER´s eigenem Homestudio stammt überrascht sehr, vor allem weil das Album nicht weniger unprofessionell produziert wurde, als man es von den schwedischen Luxustonschmieden gewöhnt ist. Ein fettes Gitarrengerüst, nachdenkliche Akustikeinlagen, feine Keyboardeinwebungen und melancholische verträumte Soundlandschaften in denen man gerne eine Spaziergang wagt. SLUMBER ist eine absolut talentierte, aus sieben Köpfen bestehende Formation, deren kennbare Motivation hoffentlich noch viele weitere Alben hervorzaubern wird. Düster, mitreißend und mit einer überaus derben Gesangsnote namens Siavosh Bigonah. Ein atmosphärisches Meisterwerk, dem man getrost 9 dicke Punkte geben kann und mit Sicherheit ein weiterer seriöser Anwärter für die besten 10 Alben des Jahres 2004. Wer sich an diesem Debüt nicht versucht, dem ist dann auch nicht mehr zu helfen.

30.11.2004
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