Sofy Major - Idolize

Review

Die Entstehungsgeschichte des zweiten Albums des französischen Sludge-/Noise-Trios SOFY MAJOR ist eine durchaus kuriose: Die Platte war im Herbst vergangenen Jahres bereits komplett eingespielt, als Wirbelsturm Sandy über die US-amerikanische Ostküste hinwegfegte und das New Yorker „Translator Audio Studio“ komplett zerstörte. Neben dem Großteil des Band-eigenen Equipments gingen dabei auch die Tonspuren von „Idolize“ verloren. Nur durch die Hilfe anderer New Yorker Bands konnten die Aufnahmen einige Tage später doch noch stattfinden.

Die Aufnahmeleitung und das Mixing übernahm Andrew Schneider (u.a. CONVERGE). Der Sound allerdings – um gleich zum ersten Kritikpunkt zu kommen – ist alles andere als gut. Zwar brazeln Bass und Gitarren roh und Sludge-gemäß aus den Boxen, das Schlagzeug (insbesondere die Bassdrum) jedoch klingt ziemlich pappig und will sich nicht so recht ins Gesamtbild einfügen. Und auch die Gesänge stehen gelegentlich zu sehr im Hintergrund. Insgesamt gibt es klanglich also noch einiges an Luft nach oben.

Gleiches muss man leider auch über die musikalische Darbeitung auf „Idolize“ sagen. Zwar zeigen die drei Herrschaften viele gute Ansätze, so richtig mitreißen kann die Platte aber nur in ganz wenigen Momenten. Klar – es gibt hier und da diverse richtig dicke Riffs, die ordentlich in die Magengegend schieben – allerdings bekommt man nichts serviert, was wirklich über das Standard-Repertoire des Genres hinausgehen würde. Und so gehen Songs wie das wuchtige „Slow And Painful“ oder das zackige „Platini“ zwar richtig gut ins Ohr, man kann sich nach ein, zwei Durchläufen aber beim besten Willen an keine Nummer mehr erinnern – was daran liegt, dass „Idolize“ in seiner Gesamtheit einfach zu konform geraten ist.

Letztlich fehlt SOFY MAJOR einfach das besondere Etwas im Sound und beim Songwriting, um sich von der Masse abheben zu können. Keine schlechte Platte. Aber leider auch keine besondere.

08.07.2013
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