Soil - Picture Perfect

Review

„True Self“, die letzte Scheibe der Alternative Metal Band aus Chicago, und die erste mit dem neuen Sänger AJ Cavalier, setzte im Vergleich zu den zumindest in den Staaten millionenfach über die Ladentheke wandernden Vorgängern verstärkt auf Melodie und SOIL übten sich in manchen Momenten in rockiger Zurückhaltung. Im Songwriting machte sich jedoch eine gewisse Stagnation bemerkbar, es fehlten vor allem Ideen, die so wichtig sind, wenn man wie diese Band eher auf (mittlerweile) altbewährte Zutaten setzt.

Auf dem neuen Album „Picture Perfect“ erkennt man eindeutig die Bemühungen, es diesmal etwas besser zu machen. Dass die Band weiterhin, und diesmal sogar noch etwas öfter, auf der Alternative Rock-Schiene unterwegs ist, stellt sich nach anfänglicher Verwunderung als nicht unkluge Entscheidung heraus. Zwar gibt es mit dem ruppigen Opener „Tear“ und dem schon von Myspace bekannten „Like It Is“ auch die üblichen, satt groovenden Nu-Metal-Geschosse, rein kompositorisch hat „Picture Perfect“ seine größten Momente aber in den Richtung SHINEDOWN und Co schielenden Rock-Songs zu bieten. Der Titelsong etwa bietet interessante, mitreißende Hooklines, bei „Wasted“ und „Every Moment“ verhält es sich ähnlich. „Surrounded“ ist sogar eine vollwertige Ballade, die allerdings etwas gleichgültig daherkommt.

Gegen Ende schleichen sich leider wieder (wie schon so oft vorher) ein paar ziemlich belanglose Nummern ein, was meiner Meinung nach aber zum Teil auch auf die Limitierungen des Genres zurückzuführen ist. Und darauf, dass SOIL eben nicht ganz so gute Songwriter wie ihre Nachbarn DISTURBED sind. Als Schritt in die richtige Richtung muss man „Picture Perfect“ aber auf jeden Fall werden, und dank der astreinen Produktion werden auch Fans des Stils wieder auf ihre Kosten kommen. So lange man sich darüber im Klaren ist, dass man von SOIL keine Innovationen erwarten darf und sie nicht die vollkommene Vorzeigeband sind, geht das Album durchaus in Ordnung.

01.11.2009
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