Sojourner - Perennial (Single)

Review

Die mittlerweile über den ganzen Globus verteilten Black-Metaller von SOUJOURNER haben schon immer gern über den Tellerrand geschaut, nicht nur national, sondern auch musikalisch. Da waren schon beim letzten Album „Premonitions“ Einflüsse aus atmosphärisch-symphonischen Metal, Shoegaze und Folk zu finden. „Perennial“ als neue Single (mitsamt Bonussong) geht nun noch weiter hinein in die folkige Ausrichtung:

Piano, Cello, eine elegische Frauenstimme von Neuzugang Lucia Amelia Emmanueli, das wird hier aufgefahren, mit einer neu gefundenen Offenheit im Songwriting, die den einzelnen Instrumenten viel Platz einräumt und hier ist besagtes Piano dann kein atmosphärischer Pinselstrich mehr, sondern kann schon einmal ganze Abschnitte komplett übernehmen.

„Perennial“ macht gespannt auf die zukünftige Ausrichtung von SOUJOURNER

Allein der Blick auf das wunderschöne Cover von Emilio Crespo genügt für eine Vorstellung vom musikalischen Inhalt. SOUJOURNER wildern in Gefilden, in welche auch SAOR, FEN oder FELLWARDEN und ähnliche hinein passen, nur mit wahrscheinlich noch mehr auf den Non-Metal-Bereich im Mix ausgerichteter Schlagseite und einer wesentlich moderneren Herangehensweise ans Songwriting. Ähnlich magisch schön ist das aber trotz leicht anderer Grundausrichtung trotzdem. Kitschig auch ein wenig, also wer grundsätzlich mit modernen Einflüssen nix anfangen kann oder aufgrund Klargesang und Geklimper schon zusammenzuckt: Erfreuet euch doch am Lo-Fi-Black-Metal des persönlichen Gustos.

Aber keine Angst, gänzlich ist der Metal nicht verschwunden, auch wenn das bei „Relics Of The Natural Realm“ angetäuscht wird. Startet die Bonus-B-Seite, die an einen alten Song vom Debüt anknüpft, doch komplett mit Lucia Emmanuelis Stimme unterlegt von Piano, man befürchtet fast EVANESCENCE oder so eingeworfen zu haben, aber kurz vor dem Ende kommt dann noch einmal ein furioses, aber auch emotionales Finale dazu.

Die weiter am Folk ausgerichtete Schlagseite bei SOUJOURNER auf dieser kleinen, aber feinen Single überrascht, begeistert aber auch und lässt wundern, wohin die Reise für die Band in Zukunft auf einem neue Album gehen mag.

29.05.2021
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