Soul Doctor - Way Back To The Bone

Review

SOUL DOCTOR aus Berlin bemühen sich redlich um internationales Format. „Way Back To The Bone“ bietet den Fans den erwarteten melodischen Hardrock im GOTTHARD/BON JOVI-Fahrwasser. Rifforientiert wie im Opener „First Man On The Moon“ oder „Lightning And Thunder“ – hier führen die Bemühungen zum überzeugenden Erfolg. Sänger Tommy Heart (FAIR WARNING) lässt große Teile der Konkurrenz alt aussehen und hat mit seiner harten, aber melodischen Stimme die allerbesten Voraussetzungen für die Vertonung dieser Art Sounds.

„Can’t Stand Losing“ versucht, mit klebrigen Keyboard-Teppichen die AOR-Atmosphäre der 80er Jahre in die neue Zeit zu transportieren, klingt dabei aber nicht frisch genug, um in dieser Hinsicht zu punkten. Hier kommt zum ersten Mal der befürchtete BONFIRE-Vergleich zum Zug, jener Band, die durch ihre allzu deutsche Art des Songwritings und der wenig internationalen Performance immer wie das fünfte Rad am Wagen der Hardrock-Welt klang. Die Ballade „Times Of Yesterday“ ist erfreulich unkitschig, trotzdem eingängig und massentauglich – hier machen SOUL DOCTOR wieder sehr viel richtig. Das arg klischeehaft betitelte „Welcome To The Party“ krankt wieder etwas an de Eindruck, es allzu verkrampft mit neuen, unkonventionellen Melodiebögen zu versuchen, worunter dann widerum der Umgang mit der englischen Sprache leidet. Das muss einen nicht stören, kann aber. „Take It While Its Hot“ beitet einen versöhnlichen Abschluss, mit viel mitreißendem Groove.

„Way Back To The Bone“ fehlt erwartungsgemäß der große Überhit, der bei einer wenig angesagten Musik wie der von SOUL DOCTOR nötig ist, um aufmerksamkeitstechnisch weit vorne zu landen. Darüber, inwieweit dies das Ziel der Band ist, lässt sich streiten, Fans von melodischem Hardrock dürfen aber ein Ohr riskieren – auch wenn die Szene sicher auf andere Bands etwas sehnsüchtigher wartet, so lange diese ein klein wenig mehr zu sagen haben – und weniger teutonisch klingen.

23.10.2009
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