Spewtilator - Goathrower

Review

Die spinnen definitiv, diese Amis: nämlich ein Netz aus abstoßend faszinierenden Assoziationen, in dem der Konsument sich bereits nach dem Studium der Begleitinformationen zu vorliegender 7″ gefangen sieht. Der „Goathrower“ lässt sowohl an animalischen Satanismus als auch britischen Walzen-Death-Metal und insgesamt vorzivilisatorische und niemals olympische sportliche Abseitigkeit denken. Kreiert von einer Band, die das Kotzen mit dem Schänden in ihrem Namen zusammenbringt und im letzten Song offensiv zum Drogenkonsum auffordert.

Tja, was soll man da bitteschön musikalisch erwarten? Synthie-Prog? Oder doch eher Rumpel-Thrash mit Death Metal im Blut, Punk im Herzen und Black Metal in der Seele? Und einem Grinsen im verzerrten Gesicht? Also, einem richtig breiten Grinsen?

Eben. Simple, dreckige Riffs preschen ohne großes Hakenschlagen auf den Hörer zu, das Schlagzeug hat ein Problem mit seinem Adrenalin, die Lead-Gitarre ergänzt melodische Schwärze und der Gesang verziert alles mit beidem: Gekeife UND Gegrowle. POSSESSOR halten sich für die alten SODOM und covern sich nach 66,6 Gramm (pro Nase!) durch die letzten DARKTHRONE-Demos. Und „Let’s Get Drugs“ zum Abschluss ist natürlich ein Cover der mächtigen ZEKE, dieser leider wohl verblichenen (?) Hinterwäldner-Speed-Punks ohne natürliche Feinde.

Spätestens nach dieser Einsicht ist an der Geschmackssicherheit von SPEWTILATOR nicht mehr zu zweifeln. Und über ein paar Minuten ist die Chose im entsprechenden Kontext (z. B. Berghütte, Selbstgebrannter, „Obsessed By Cruelty“ oder Partykeller, POSSESSED-Shirt, Männerüberschuss) schon unterhaltsam.

Auf Albumlänge fehlte aber wohl der eine oder andere Ohrwurm bzw. generell das Eigene.

15.02.2014
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