Spiders - Spiders

Review

Eine Band mit Frontfrau aus Schweden, Psychedelic Vibes, Siebziger Attitüde ohne jedes Gothic oder Trällerflair, dafür pure Energie aus fein trainierten Stimmbändern und muskulösen Armen, aus denen ein Riff nach dem anderen locker über die Landschaft verteilt wird, das alles bieten SPIDERS auf ihrer gleichnamigen EP, welche mir in Vinylform vorliegt.

Schon das Cover weckt Erinnerungen an „Burn“ von DEEP PURPLE oder ähnliche Motive. Die EP umfasst vier richtig lässige Rocksongs in der Tradition von JEFFERSON AIRPLANE oder PATTI SMITH. Immer wieder knarren die Gitarren, Verstärker, Boxentürme, analoge Anzeigen, Vinyl, Schlaghosen und Peace-Zeichen gehören zu dieser Musikform wie die Daisy zum Donald.

Die sehr charismatische Stimme der Vokalistin (die Namen der Bandmembers sind leider absolut unlesbar) tönt so dermaßen nach Kraut, Fuzz, Stoner, enthält Groove, einprägsame Hooklines, dass ich angenehm an meine erste Musikcassette überhaupt erinnert werde. SPIDERS sind sozusagen der Gegenpart des digitalen Zeitalters.

Hätte gern mehr als vier Songs gehört; das ist auch das einzige Manko, dass die nur vier Tracks nach so kurzer Zeit vorbei sind. Allerdings bereitet es physisches Vergnügen, den Tonarm erneut aufzusetzen und bei Seite Eins wieder anzufangen, um nach erneutem Wechsel der Seiten beim finalen Song „Nothing Like You“ zu landen, welcher wirklich frisch aus dem Sägewerk importiert wurde, das Break, der Schrei, diese (scheinbare) Mono-Ausrichtung, das gefällt mir ungemein gut!

Außerordentlich frech, charmant, voll auf die Weste des alternden Rockers. Ich hoffe nun inständig auf ein feines LP-Debüt.

31.03.2011
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