Spite - Dedication To Flesh

Review

SPITE halten sich gar nicht erst mit irgendwelchem Schnickschnack auf. „Dedication To Flesh“ serviert, schlicht zusammengefasst, ziemlich derben Deathcore. Nicht mehr, aber ganz bestimmt nicht weniger.

SPITE: Schnickschnack ist überbewertet

Damit wäre das Thema quasi erledigt – doch so leicht lassen SPITE einen nicht vom Haken. Auch wenn an dieser Stelle das Wort „stumpf“ angebracht ist, kratzt es nur ein wenig an der Langzeitwirkung. Denn „Dedication To Flesh“ lässt einen zwar los, bietet über seine zwölf Songs aber genau das, was manchmal nötig ist: auf die Fresse. Kompromisslos. Eben ohne Schnickschnack.

Die Kalifornier verstehen es dabei, sich innerhalb der Genregrenzen zu bewegen und lassen gerne einen gewaltigen Breakdown auf den nächsten Krachen. Ebenso gerne galoppieren sie aber los oder walzen dich einfach platt. Gepaart mit den fiesen Growls und dem einen oder anderen sägenden Riff als unheilvolle „Auflockerung“, funktioniert der bitterböse Cocktail hervorragend. Schlechte Laune? Ja, mit Vergnügen!

„Dedication To Flesh“ ist eine Ode an die schlechte Laune

Highlights benötigt ein Album wie „Dedication To Flesh“ gar nicht. Denn diese Ode an die miese Stimmung läuft Song für Song gut rein und entwickelt eine Wucht, der sich zu entziehen schwer fällt. Nicht in den falschen Hals kriegen – in Sachen Spannungsbogen funktionieren SPITE nur semi-gut. Der Reiz liegt in der brachialen Gewalt, die gepaart mit musikalischem Können ziemlich sprachlos macht. Letzteres sollte nicht unter den Tisch fallen – denn bei aller Wut, die in dem Album steckt, hat jeder Bestandteil seinen Wert. Da darf auch das eine oder andere frickelige Solo nicht fehlen („The Son Of Dawn“).

Doch noch mal zurück zum Anfang: Überraschungen liefern SPITE nicht und sie müssen sich auch gefallen lassen, dass „Dedication To Flesh“ auf Länge eine immer ähnliche Geschichte erzählt. Kompensiert werden diese kleinen Abzüge eben durch die berauschende Wut, die in jeder Sekunde grummelt und genussvoll um sich schlägt. Ganz klar ein Genrealbum, das gar nicht über den Tellerrand gucken möchte. Sowas braucht es eben auch, unbedingt … eben für schlecht gelaunte Tage.

26.08.2022

Chefredakteur

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