Stendal Blast und Blutengel - Mein Babylon MCD

Review

Nachdem Alexander Veljanov bei „Nur einen Tag“ die Vocals übernahm, folgt auf der neuesten MCD der Jungs von Stendal Blast nun eine Kooperation mit „Szenegröße“ Chris Pohl und Constance Rudert von Blutengel. Eine mit Sicherheit spannende musikalische Vereinigung zweier Bands, die beide gleichermaßen die Musikszene polarisieren. Auf der einen Seite Stendal Blast, die mit ihren Texten und ihren Songs nur schwer in eine musikalische Sparte zu stecken sind – auf der anderen Seite Chris Pohl, der mit seinem Düsterelektropop und seinen zahlreichen anderen Projekten nicht nur Freunde in der Szene hat. Unbestritten ist jedoch, dass beide Bands jeweils zahlreiche Anhänger haben und einiges an musikalischer Kreativität auf „Mein Babylon“ vereint ist. So kann sich auch das Ergebnis in der Tat hören lassen, wobei sich an den Urversionen von „Mein Babylon“ und „In der Erde“ eher die Anhänger von Stendal Blast erfreuen dürften, da diese beiden Tracks rein musikalisch recht wenig mit dem „typischen“ Blutengel-Sound zu tun haben. Bei beiden Songs ist ein ordentlicher Gitarreneinsatz mit von der Partie, Blutengel-Feeling kommt hier überwiegend durch die Vocals von Chris Pohl bzw. Constance Rudert auf. „Mein Babylon“ präsentiert sich dabei fern übertriebener oder kitschiger Melodik, sondern ist ein eher aggressiv treibender Song, der sich inhaltlich mit der „Stalker“-Thematik befasst. Auch „In der Erde“ geht musikalisch in die selbe Richtung, ist jedoch insgesamt weniger eingängig als der Titeltrack. Sehr nett dann die Idee, diese beiden Tracks im jeweils eigenen und typischen Sound der beiden Bands nochmals zu präsentieren, so dass spätestens hier sowohl die Blutengel- als auch die Stendal Blast-Fans voll auf ihre Kosten kommen dürften. Somit ist „Mein Babylon“ für Anhänger beider Lager interessant und mit Sicherheit eine lohnenswerte Investition – mal schauen, wen sich Stendal Blast als nächsten Partner aussuchen …

09.09.2004
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