Stormhunter - Best Before: Death

Review

Eine volle Dekade ist seit dem Erscheinen des dritten STORMHUNTER-Studioalbums „An Eye For An I“ vergangen. Zeit genug also für die Band aus dem Südschwarzwald, um nun nach zwei EPs in den Jahren 2020 und 2022 ein ausgereiftes Großwerk vorzulegen. Und tatsächlich zeigen die Songs auf „Best Before: Death“ STORMHUNTER von ihrer besten Seite, halten über die gesamte 48-minütige Spielzeit hinweg das Niveau konstant hoch und kommen ohne überflüssiges Füllmaterial aus.

STORMHUNTER sind im besten Sinne traditionsbewusst

Dabei hätte „Best Before: Death“ im Grunde bereits 1984 erscheinen können, denn der urwüchsige Teutonenstahl macht keinerlei Zugeständnisse an den modernen Zeitgeist. Lediglich an der wuchtigen und angenehm differenzierten Produktion lässt sich erkennen, dass wir es hier mit einer zeitgenössischen Aufnahme zu tun haben und nicht mit einem in halbvergessenen Tonarchiven wiederentdeckten Schatz aus den Achtzigern. STORMHUNTER sind also im besten Sinne traditionsbewusst, ohne gleich vollkommen aus der Zeit zu fallen.

Im Vergleich zu ihren früheren Werken haben STORMHUNTER den Anteil an Chören erhöht und erinnern damit an ORDEN OGAN oder ältere BLIND GUARDIAN, ohne sich aber deren progressive Verspieltheit zu eigen zu machen. Das hält den Härtegrad angenehm hoch, führt aber häufiger zu reinen Dopplungen des Leadgesangs, wo eine echte Mehrstimmigkeit den Kompositionen mehr Tiefgang hätte verleihen können. So kurz jedoch die Experimentierfreude auf „Best Before: Death“ kommt, so genau kennen STORMHUNTER die eigenen Stärken und spielen diese in jedem einzelnen der neun Songs sowie den zwei rahmenden Instrumentalstücken aus.

Die Old-School-Zielgruppe wird keinesfalls enttäuscht

Die durchwegs gutklassigen Songs halten auch mehreren Hördurchgängen mühelos stand. Ein echter Hit will sich indes nicht herauskristallisieren, zu sehr gehen STORMHUNTER auf Nummer sicher und haben sich über den langen Entstehungszeitraum von „Best Before: Death“ im Guten wie im Schlechten alle Ecken und Kanten abgestoßen. Somit ist es „Berceau De L’Enfer“, das mit seinem französischen Text noch am ehesten aus der Reihe tanzt und den aufmerksamen Zuhörer kurzzeitig aufhorchen lässt. Somit weiß die Old-School-Zielgruppe immerhin sehr genau, was sie von STORMHUNTER erwarten können und werden dabei keinesfalls enttäuscht.

24.03.2024
Exit mobile version