Straight Line Stitch - The Fight Of Our Lives

Review

Nach dem großen Erfolg der letzten IN THIS MOMENT-Scheibe “A Star-Crossed Wasteland“ versuchen es auch die ebenfalls mit Shouterin ausgestatteten STRAIGHT LINE STITCH mit einem ähnlichen musikalischen Gebräu. Was ich hierbei vorweg nehme: Sie machen ihre Sache (noch) besser. Gesanglich steht Frontfrau Alexis Brown ihrer Mitstreiterin Maria Brink in nichts nach; zwar schafft sie es nicht ganz, die entsprechenden Kopfstimmenhöhen zu erreichen – schreitechnisch liegt sie im direkten Vergleich allerdings vorn.

Was wir zu hören bekommen, ist größtenteils eine Mischung aus Metalcore, Hardcore, einer Ecke Thrash und rockigen Refrains. Hört sich langweilig an, funktioniert aber so gut, dass ich mich erwische, wie ich schon nach dem zweiten Hören lautstark mitsinge. Bestes Beispiel dafür ist der Song “No Tomorrow“, der mit einem äußerst eingängigen Chorus aufwartet.
Natürlich darf auch ein radiotaugliches Stück nicht fehlen. “Cold Front“ verzichtet gänzlich auf gutturalen Gesang und siedelt sich vielmehr im Revier ehemaliger GUANO APES an. Es tut weh, aber der Track erinnert mich genauso gut an LAFEE. So schrecklich das klingt – es macht lediglich die Bandbreite dieser Band deutlich.
Absoluter Anspieltipp der ersten Albumhälfte ist “Laughing In The Rearview“. Man höre sich nur mal Moshpart und Bridge sowie deren Kombination zum Ende hin an. Ein simples Lead, ein simpler Breakdown – zusammen aber unglaublich gut, sodass es eine wahre Freude ist, zuzuhören. Aushängeschild dieses Outputs.
Track Nr. 7, namentlich “One Reason“, leitet Teil Zwei von “The Fight Of Our Lives“ ein. Es wird gezielt Richtung Rock geschielt, ohne dabei die nötige Härte zu verlieren und zu poppig abzudriften. Nichtdestotrotz gefallen mir die darauf folgenden Songs nicht so gut wie beispielsweise “Conversion“, das als Exempel für die kantigere Seite von STRAIGHT LINE STITCH dient. Ein kleines Highlight findet sich jedoch mit Sicherheit im Refrain von “Never Surrender“, der das Feeling vom bereits erwähnten “No Tomorrow“ zurückbringt.

“The Fight Of Our Lives“ schließt mit “Ashes In The Wind“, einem klassischen Pop/Rock-Song. Ich hätte mit dem vorherigen “Sound Of Silence“ aufgehört. Viel Shouts, mächtig Druck. Aber das ist ja nur meine Meinung.

Fakt ist, dass STRAIGHT LINE STITCH ein Album vorgelegt haben, das ich bestimmt noch häufiger anhören werde. Lässt man beim nächsten Mal einen Filler-Song wie “Living Dead“ weg, kann man mich wahrscheinlich gänzlich zufrieden stellen. Da ich den Vorgänger nicht kenne, muss mein Urteil bezüglich Weiterentwicklung dahinstehen. Eine Kaufüberlegung bleibt nach Würdigung von “The Fight Of Our Lives“ jedenfalls im Hinterkopf.

14.05.2011
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