Stream Of Consciousness - Journey Through A World Of Thoughts

Review

Da sich TASTE OF TEARS eher dem technischen Death Metal verschrieben haben, leben die Schweizer ihre progressivere Seite beim Nebenprojekt STREAM OF CONSCIOUSNESS aus. Nun liegt das erste Album vor, an dem bereits seit 2005 gewerkelt wurde. Dieser lange Entstehungszeitraum liegt jedoch nicht an der sprichwörtlichen Langsamkeit unserer alpenländischen Nachbarn. Vielmehr entstand „Journey Through A World Of Thoughts“ als eine Art Lückenfüller für die Pausen zwischen den Aktivitäten von TASTE OF TEARS.

Leider hört man genau dies dem Album auch an. Vieles wirkt fragmentarisch und statt eines von Anfang bis Ende konsequenten Gedankengangs erhält man eher ein musikalisches Puzzlespiel. Dabei präsentiert man jedoch eine Menge interessanter Ansätze und guter Ideen, so dass das Werk durchaus seinen Reiz besitzt. Experimentell und gefühlsbetont geht die Band zu Werke und verleiht dem ganzen Soundgebilde mit einer kalt wirkenden Produktion eine bewusst surreale Atmosphäre. Diese unterstreicht die Texte, die sich um philosophische Zitate von Leuten wie Nietzsche, Kant und Descartes herum entwickeln und einem sehr eigenwilligen und interessanten Stil folgen.

Insgesamt klingt mir das Ganze ein wenig zu dumpf und hätte ein wenig mehr Durchschlagskraft vertragen können. Dennoch kann man mit dem Gesamtsound im Großen und Ganzen zufrieden sein. Der ausdrucksstarke Gesang von Ivan Strimer setzt Akzente und kann vor allem beim ruhigen „To Where My Spirit Lies“ voll und ganz überzeugen. Highlight des Albums ist jedoch das mit einer hypnotischen Gitarrenmelodie versehene „Contradict The Happening“, das als Bonus-Track auch in einem rätoromanischen Remix vorliegt.

01.11.2008
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