Subliminal Fear - Escape From Leviathan

Review

Nach vier Jahren kreativer Schaffenspause meldet sich die italienische Melodic-Death-Metal-Band SUBLIMINAL FEAR mit ihrem dritten Album „Escape From Leviathan“ zurück.

Die Basis für das lyrische Konzept ist eine Vision unserer zukünftigen Welt, welche von Filmen wie „Terminator“ oder „Matrix“ beeinflusst ist. Dieser apokalyptische Gedanke wird auch im eindrücklichen Cover-Artwork von Seth Siro Anton aufgegriffen. Doch nicht nur inhaltlich sondern auch musikalisch haben sich SUBLIMINAL FEAR auf „Escape From Leviathan“ modern orientiert: Death Metal gepaart mit Industrial-Effekten, düsteren Synthie-Sphären und zu guter Letzt einer glatten, geradlinigen Produktion von Guiseppe Dentamaro. Cyber Metal auf Nummer sicher. Einerseits rückt die moderne, kantenlose Produktion gekonnt den futuristischen Grundgedanken in den Mittelpunkt. Andererseits raubt sie den Songs aber den nötigen Druck und die Energie.

Im direkten Vergleich zum Vorgängeralbum „One More Breath“ haben sich SUBLIMINAL FEAR allerdings zum Positiven entwickelt. Das Schlagzeugspiel von Ruggiero Lanotte ist zwar nach wie vor nicht besonders abwechslungsreich, zumindest sind aber die omnipräsenten Doublebass-Attacken dynamischer und nicht mehr so dünn. Keyboard, Samples und orchestrale Arrangements erfreuen sich eines größeren Einsatzes und lassen die fünf Metaller auf „Escape From Leviathan“ an einigen Stellen nach MECHINA klingen. Das ist gut, aber auch nichts Neues oder gar Überraschendes. Grundsätzlich haben die Italiener nämlich kompositorisches Potential. Und bereichert wird das Album mit Gastauftritten von Guillaume Bideau (MNEMIC, ONE-WAY MIRROR), Jon Howard (THREAT SIGNAL, ARKAEA) und Lawrence Mackrory (DARKANE). Nur trauen sich SUBLIMINAL FEAR zu wenig; sie brechen zu wenig aus den bestehenden Songstrukturen aus. Ebenfalls sind die Melodiebögen der Clean Vocals in den Refrains ständig nach demselben Muster gestrickt.

Letztlich bilden sich außer dem erstklassigen Opener „Phantoms Or Drones“, dem eingängigen „Nexus“ oder dem Killer-Refrain bei „Limitless“ keine weiteren Highlights heraus. Auf „Escape From Leviathan“ wäre mehr drin gewesen, hätte die Band die Handbremse gelockert. Eine unbewusste Angst, nicht zu bestehen?

05.05.2016
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