Sunken - Lykke

Review

Fünf Jahre nach „Livslede“ melden sich SUNKEN mit ihrem dritten Studioalbum „Lykke“ zurück. Das dänische Atmospheric-Black-Gespann war in der Zwischenzeit nicht untätig, sondern hat seine Livepräsenz vor allem bei Festivals ausgebaut. Zuletzt ließen sie das Summer Breeze unter einer dicken Schicht Bühnennebel verschwinden. Für „Lykke“ wird es eine eigene Headline-Tour mit ganzen 15 Terminen in Deutschland, Österreich und der Schweiz geben. Der Albumtitel bedeutet übersetzt so etwas wie „Glück“. Das könnte man – besonders mit Blick auf die Texte –als ironisch, wenn nicht gar zynisch betrachten. Vor allem nach einem Titel wie „Livslede“ (Lebensüberdruss). Im Interview erzählen SUNKEN, wie Album und Titel zu verstehen sind.

„Lykke“ erschafft Klanglandschaften

SUNKEN nehmen sich wieder viel Zeit für ihre einzelnen Stücke. Bei Laufzeiten zwischen zehn und vierzehn Minuten bleibt viel Spielraum für langsame Aufbauten und ausgedehnte Spannungsbögen. Lokal mag man deshalb eine vermeintliche Monotonie feststellen, über den gesamten Verlauf eines jeden Tracks wird jedoch viel Abwechslung geboten. Besonders zwischen sehr atmosphärischen und teils verträumten Passagen und der ihnen gegenübergestellten Raserei liegen Welten. SUNKEN schaffen es aufs Neue, diese Extreme in eine in sich geschlossene Klanglandschaft zu verwandeln. Am beeindruckendsten gelingt das beim Rausschmeißer „Når Livet Går På Hæld“, bei dem der Kontrast am größten ausfällt.

SUNKEN setzen auf Gegensätze

Die musikalischen Gegensätze stehen stellvertretend für inhaltliche. So soll „Og Det Er Lykke“ (‚Und das ist Glück‘) laut Pressetext einen ständigen Dialog zwischen Staunen und Ekel ausdrücken. Im Interview spricht die Band von Akzeptanz, die für uns nach Resignation klingt. Die gequälten Vocals, die mitunter die Form von Howls annehmen, lassen jedenfalls keinen Zweifel daran, wie die Stimmung wirklich ist. Obwohl der Gesang gerade durch diese Ausflüge in die Verzweiflung manchmal etwas drüber ist, gehört das bei SUNKEN dazu. Die Kritikpunkte an „Lykke“ sind daher wenige. Klingen die Songs langsam aus, ziehen sie sich zum Ende hin. Zudem dürften die einzelnen Schichten ab und an gerne deutlicher hervortreten. Es gibt außerdem kein Stück, das wirklich heraussticht. Das liegt aber an der allgemein hohen Qualität und ist leicht zu verschmerzen.

19.10.2025

headbanging herbivore with a camera

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