The Baboon Show - Damnation

Review

Ein herzliches „Tack så mycket“ geht an THE BABOON SHOW, denn der Albumtitel „Damnation“ ist schon weitaus angenehmer als „People´s Republic Of The Baboon Show Formerly Known As Sweden“. Gleiches gilt glücklicherweise auch inhaltlich für die Platte, denn das Quartett beruft sich deutlich mehr auf seinen Ursprung. „Fuck The Politican, he’s just a Lobby Boy… piss off, you’re nothing, nothing but a murderer“- jawoll, das ist Punk Rock und der Vorgänger war mir dahingehend doch deutlich zu zahm. Die bissige Sängerin Cecilia Boström ist bekanntlich hart im Nehmen, vor kurzem noch mit Babybauch auf der Bühne geturnt, schwupps entbunden und nun schon wieder mit Tour in den Startlöchern.

THE BABOON SHOW machen klar, wo ihre Einflüsse liegen und überzeugen auf „Damnation“ mit einem heftig rockigen Zehner komplett ohne Ausfälle. Irgendwo zwischen BLONDIE und AC/DC platziert das punkige Ebenbild von ABBA seine Kost. Am Bass gab es einen fliegenden, friedlichen Wechsel und für Lisa Bünger rückt Frida Ståhl (was für ein Name für eine Basserin!) nach. Eventuell liegt es auch daran, dass THE BABOON SHOW spritziger und motivierter klingen und durchweg Stücke präsentieren, die einwandfrei im Fluss sind. Etwas in den Hintergrund gerückt sind die mehrstimmigen Chöre, wobei natürlich nicht auf eines der wichtigsten Trademarks verzichtet wird – „Damnation“ kann komplett mitgesungen werden, man kann wunderbar die Faust in die Luft strecken und auch ganz gut dazu tanzend Bier verschütten. „Straight From The Heart“ klingt nicht nur zu 100% glaubhaft, sondern lässt auch schon Live-Situationen vor dem inneren Auge erscheinen. Der schunkelnde Pogo-Garant „High Five With The Guys“ darf hier ebenfalls gerne als Beispiel herhalten, wenn das mal live nicht zum kollektiven Stagediving animiert… Auch textlich haben sich die Schweden gesteigert, es geht zwar wie immer darum die Leistungsgesellschaft zu kritisieren und sich gemeinsam gegen Ausbeuterei stark zu machen, aber diesmal sind die Texte noch treffender und konkreter geworden.

Der imposante Track „Break Another Finger“ beweist, dass THE BABOON SHOW auch wissen, wie man Stimmung gemächlich aufbaut und, dass man gar nicht immer mit der Tür ins Haus fallen müssen. Es findet sich zwar kein wirklicher Hit auf der Platte, dafür aber eine Menge ebenbürtiger Songs, die harmonieren und überzeugen. „Damnation“ bereitet einen enormen Hörspaß und das sechste Album ist somit ein wahrer Volltreffer geworden ist – na ja, eben Punk Rock, straight from the heart! Wann habt ihr eigentlich zum letzten Mal euren Nachbarn gefragt, ob er auch so durchhängt wie ihr? Gebt ihm einfach mal spontan ein Bier aus.

20.03.2014
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