The Chelsea Smiles - The Chelsea Smiles

Review

Ein Chelsea-Lächeln ist eine unangenehme Angelegenheit. Der Joker hat eins, Schauspieler Tommy Flanagan hat eins, und Elijah Wood soll in „Hooligans“ eins bekommen. Richtig, es geht dabei um überaus schmerzhafte und narbenträchtige Schnitte in die Mundwinkel, die ein Aufreißen der Wangen bis zu den Ohren provozieren. Die US-Rocker THE CHELSEA SMILES sind überhaupt nicht schmerzhaft. Im Gegenteil, sie schaffen es sogar das ein oder andere Mal, ein echtes Lächeln hervorzurufen. Doch, soviel sei vorweggenommen, auch in Sachen Langzeitwirkung kann es ihr selbstbetiteltes Album nicht mit der britischen Foltermethode aufnehmen.

Der Band um ex-DANZIG Gitarristen Todd Youth ist zuersteinmal eine lupenreine Verbeugung vor den Helden guten Rocks – namentlich den HELLACOPTERS – gelungen. Der Flair der schwedischen Größe durchzieht jeden Song auf „The Chelsea Smiles“ bis ins Mark, nicht zuletzt weil Youth’s Gesang in Phrasierung und Klang permanent an Nicke Andersson erinnert. Die Band rockt breitbeinig und lässig ihre soliden Songs runter und zollt damit dem Rock’n’Roll einen ehrlichen, gesetzten Tribut. Ein bisschen vermisst man aber auch die Wildheit der frühen ‚COPTERS oder BACKYARD BABIES im Chelsea-Lächeln, ein bisschen mehr jugendliches Feuer hätte den Stücke auf keinen Fall geschadet.

19.03.2009
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