The Deaf - The Deaf

Review

THE DEAF machen mit ihrem Album „The Deaf“ schon einige essentielle Dinge richtig, alleine das Booklet weckt eine gewisse Erwartungshaltung und suggeriert Professionalität. Die drei Herren und die Dame schauen derart selbstsicher und lässig auf den Promofotos, dass man sofort überzeugt davon ist, dass dieses Quartett weiß was zu tun ist und 24/7 für Musik lebt. Auch die Richtung ist sofort klar, THE DEAF reiten schamlos die Retro-Welle ab. Dies tun sie aber nicht nur äußerst konsequent, sondern noch dazu authentisch und ungezwungen.

Die Eingängigkeit der 10 Stücke kann positiv und negativ ausgelegt werden. Einerseits macht es Spaß „Sin City“ oder „Soul Trapper“ sofort aufnehmen und mitträllern zu können. Andererseits klopft immer Hinterkopf immer eine Stimme an, die überprüfen will, ob und wo man einzelne Passagen bereits gehört hat. Richtig innovativ sind THE DEAF also nicht und der geneigte Garagen-Rocker oder Jack-White-Gutfinder wird alles schon mehrfach gehört haben. „The Deaf“ kann besonders über die gelungene Instrumentierung einiges wettmachen und auch die quirligen Orgelsounds in Kombination mit hektischem Marschtakt („Not Your Man“, „I Got Love“) können überzeugen. Mundharmonika und Tambourine sorgen für authentische Stimmung, während die E-Gitarre etwas zu wenig genutzt wird und manchmal nutzlos in der Ecke schimmelt. Der dumpfe Sound versucht natürlich das abgehangene Retro-Prinzip weiterzuführen, bei einigen Stücken berauben sich THE DEAF aber damit selbst der Weite, die die Kompositionen teilweise beinhalten.

„The Deaf“ von THE DEAF ist sicherlich keine schlechte Platte, allerdings kommt das Werk zu spät um in irgendeiner Hinsicht wegweisend oder gar überraschend zu sein. THE DEAF können sicherlich gut auf Festivals überzeugen oder andere Bands supporten, da sie wie gesagt schnell zünden. Wer sich die hundertste gut gespielte Platte dieser Gattung ins Regal stellen möchte – bitteschön, zugreifen, mit THE DEAF kann man in dieser Hinsicht nichts falsch machen.

15.03.2015
Exit mobile version