The Devil And The Almighty Blues - The Devil And The Almighty Blues

Review

Endlich mal wieder Blues-Rock, der sich hören lassen kann. Mit Schirm, Charme und Riffs präsentieren die Norweger THE DEVIL AND THE ALMIGHTY BLUES ihr selbstbetiteltes Debütalbum. Die Osloer vereinen ihren Blues mit Stoner-Rock-Anleihen, ohne in einen schleppenden Doom hineinzudriften, was mir nur zusagt.

Der Sound der Scheibe ist alles andere als gut – er ist herausragend! THE DEVIL AND THE ALMIGHTY BLUES greifen sich eine Gibson, stöpseln sie in einen Vollröhrenverstärker, packen ein Mikro davor und nehmen alles live auf. Keine Overdubs, kein Schnickschnack, einfach ein roher Rock-’n‘-Roll-Sound. Sowas machen viele Bands heute nicht mehr. Das gibt diesem Album eine große Portion Charme.

Beim Hören kommen einem die Songs wie eine große Jam-Session vor. Nicht nur dadurch, dass alles live aufgenommen wurde, sondern auch dadurch, dass die Soli sehr roh und ungeschliffen gespielt sind, was, wie ich finde, die Band und das Album nur umso cooler macht. Schon der Opener „The Ghosts Of Charlie Barracuda“ ist ein siebenminütiges Blues-Rock-Ungetüm, dessen Main-Riff nur so vor Groove strotzt. Dazu kommt die Stimme von Arnt Andersen, die genauso kraftvoll ist wie eine 100 Watt Vollröhre von Marshall. Des Weiteren finden sich mit „Storm Coming Down“ und „Root To Root“ zwei Zehn-Minuten-Monster auf der Scheibe, die nicht ungleich der anderen Songs mit ihrem Groove dem Hörer eine Gänsehaut geben. Die Platte bietet zwar keine Radiohits, da die Songs viel zu lang dafür sind, aber sie bleiben im Ohr hängen.

„The Devil And The Almighty Blues“ ist seit „Earth Rocker“ von CLUTCH das Beste, was ich an Blues Rock gehört habe. Wer auf die frühen ZZ TOP, MUDDY WATERS, JOE BONAMASSA, CLUTCH und HOWLIN‘ WOLF steht, sollte sich diese Platte für seine Sammlung holen. Diese Band sollte nächstes Jahr zumindest auf dem Desertfest dazugehören. Also Platte auflegen und genießen!

23.06.2015

"Und sonst so?"

Exit mobile version