The Dying - Triumph Of Tragedy

Review

Junge, junge, dafür, dass THE DYING mit „Triumph Of Tragedy“ gerade ihr Debütalbum herausgebracht haben, können sie aber schon ganz schön protzen: Gigs als Support von u.a. EXODUS, ARCH ENEMY oder THE BLACK DAHLIA MURDER, das klingt doch nach einer fetten Ausbeute in acht Jahren Bandbestehen.

Acht Jahre – und jetzt schmeißen die fünf Belgier via Drakkar ihr Debüt auf den Markt. Darauf ist laut Presseinfo THE DYINGs „Interpretation der New Wave Of Thrash Metal“ zu hören – aha, das gibt’s mittlerweile also auch. Allerdings klingt die Musik an sich einfach nur nach Thrash Metal mit hier und da aus Göteborg entliehenen Melodien – beziehungsweise: Die großen Vorbilder von THE DYING heißen, der Musik nach zu urteilen, LEGION OF THE DAMNED, SLAYER, ARCH ENEMY und AT THE GATES. Stellt man sich eine Vermischung der Erkennungsmerkmale dieser vier Bands vor, hat man auch den Sound von THE DYING.

Und das klingt gar nicht mal schlecht, was uns die Belgier da auf „Triumph Of Tragedy“ bieten. Fette Thrash-Riffs, hier und da mal Schwedentod, … Herz, was willst du mehr? Nun ja – vielleicht ein bisschen Abwechslung? Denn ganz so konsequent wie SLAYER oder LEGION OF THE DAMNED gehen THE DYING nämlich doch nicht zu Werke, so dass sich nach einer halben Stunde ein gewisses Thrash-Metal-Sättigungsgefühl einstellt, und auch die Göteborg-Anleihen sind nicht präsent genug, um das Album ins Licht zu tragen. Lichtblick jedoch ist der Sänger der Band, dessen Reibeisenstimme nach einer Mischung der fiesen Screams von LEGION OF THE DAMNED und einem x-beliebigen Metalcore-Schreihals klingt, dabei aber irgendwie dieselbe Lage wie die von Peavy von RAGE zu haben scheint – zumindest fühlt sich der Verfasser dieser Zeilen permanent an RAGE erinnert, auch wenn das vielleicht ein bisschen weit hergeholt klingt.

Unter dem Strich ist „Triumph Of Tragedy“ für ein Debütalbum gar nicht schlecht. Klar, an sich bieten THE DYING nur mit Melodic Death Metal angereicherten 08/15-Thrash, aber trotzdem zünden einige der Songs. Hinzu kommt ein Sound, der zwar nicht perfekt klingt, der dem Album aber gerade dadurch eine raue Atmosphäre gibt. Wenn sich THE DYING bis zu ihrem nächstem Longplayer noch etwas mehr an ihren Vorbildern SLAYER oder LEGION OF THE DAMNED orientieren und etwas von deren Kompromisslosigkeit abgucken, dann könnte uns ein richtiges Thrash-Metal-Brett erwarten. Für „Triumph Of Tragedy“ jedoch gibt es „nur“ solide sechs Punkte – jedoch mit Tendenz nach oben.

27.12.2008
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