The Edge Of Reason - How Can I Drop This Mask (EP)

Review

Alles fängt so gut an: Der Opener und gleichzeitige Titeltrack von „How Can I Drop This Mask“ ist ein Hammer sondergleichen. Brutale Härte und Aggressivität wechseln sich mit melodischer Eingängigkeit ab, der Sänger windet sich von recht eigenständigem Klargesang über Black-Metal-Screams und Metalcore-Shouts bis hin zu todesmetallischen Growls, garniert von einem Refrain, den man so schnell nicht aus dem Kopf bekommt.

Und dann der ernüchternde Rest. Bitte nicht falsch verstehen: Nichts auf dieser Six-Track-Demo-EP ist schlecht, besonders, wenn man im Hinterkopf hat, dass es sich dabei um ein Debüt handelt. Aber trotzdem: Nach dem grandiosen Opener ist das ein bisschen ernüchternd, denn im Grunde machen THE EDGE OF REASON sehr, sehr standardisierten Post-Hardcore, der zwar im Großen und Ganzen etwas härter daherkommt als der vieler Genrekollegen, aber nicht wirklich neue Akzente setzen kann, wenn die Band eben nicht wie in „How Can I Drop This Mask“ alle ihre Stärken versammelt und dem Hörer geballt entgegenschleudert. Der Rest aber bleibt im Grunde nur „normaler“ Postcore (und ein Akustiksong zum Abschluss), den man ein bisschen mit STORY OF THE YEAR oder SILVERSTEIN in ihren härteren Momenten, aber auch mit den Deutschen TRAEOS vergleichen könnte.

Wie gesagt: Die Mucke der vier jungen Regensburger ist keinesfalls schlecht – THE EDGE OF REASON wissen, wie sie ihren Post-Hardcore arrangieren müssen, damit er seine Abnehmer und Freunde findet und sie sind definitiv auch Könner an ihren Instrumenten. Aber um wirklich Akzente zu setzen, muss das Ganze entweder noch ein bisschen individueller klingen – oder aber durchgängig so großartig sein wie im Opener. Aber wie gesagt: Hierbei handelt es sich um das allererste Lebenszeichen einer Band und dafür ist das schon eine mehr als ordentliche Leistung.

09.08.2012
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