The Haunted - One Kill Wonder

Review

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Und wiedereinmal stellt sich die Frage, ob sich eine Band weiterentwickeln muss. Nein, „The Haunted“ haben das Rad auf „One Kill Wonder“ nicht neuerfunden. Und teilweise hat man bei den Stücken leichte Deja-vu-Erlebnisse an ältere Scheiben der Schweden. So klingt das Hauptriff von „DOA“ schon sehr nach „Forensic“ der ersten Platte. Ist das nun schlecht? Gar verdammungswürdig, weil nicht innovativ genug? Nö. Bei „Bolt Thrower“ kräht auch kein Hahn, das die immer die selben Riff spielen. Anstatt also großen Veränderungsdruck zu verspüren und sich auf waghalsige Spirenzchen einzulassen, haben „The Haunted“ schlichtweg ihren Sound auf das Äußerste perfektioniert. Die Band wirkt anno 2003 noch tighter, schneller und aggressiver. Die Drums sind wuchtiger, die Riffs messerscharf und Sänger Aro konnte im Vergleich zum Vorgänger „The Haunted Made me do it“ noch einiges in Sachen Intensität an seiner Stimmgewalt zulegen. Angesichts diesem Sounds kann man Produzent Fredrik Nordström nur für seine Arbeit loben. Vielleicht die beste Arbeit die bis dato aus Studio Fredman gekrochen ist – zumindest fällt mir keine bessere ein. Dreh- und Angelpunkt ist natürlich das geniale Riffgewitter, das das Duo Anders Björler/Jensen über die Hörer niedergehen lässt. Mal werden unisono Maschinengewehrsalven abgefeuert, die ganze Häuserzüge in Schutt und Asche legen, das stampfende „Bloodletting“ mit Michael Amott oder das oben gescholtene „DOA“ – der Hammer! Dann wieder scheinen sich die beiden förmlich mit ihren Gitarren zu bekämpfen und gegeneinander anzuspielen, nur um in einem wütenden Aufschrei sich wieder zu verschmelzen, z.B. das mitreißende „Shadow World“ oder auch „Shithead“. Highspeed-Nummern á la „Revelations“ sind z.B. mit „Godpuppet“ oder dem Titeltrack „One Kill Wonder“ ebenfalls keineswegs unterrepräsentiert. Ein wenig innovativ sind sie dann doch noch gewesen und haben mit „Demon Eyes“, ein etwas ruhigeres und düsteres Instrumentalstück im Gepäck. Aber was verliere ich hier überhaupt noch groß Worte. Ich hätte genauso jedes andere Stück erwähnen können. Wer „The Haunted“ kennt und liebt, braucht das Album. Wer sie nicht kennt…Wo zum Teufel bist du nur die letzen Jahre gewesen, man! Haben „The Haunted“ bei den Vorgängern einen noch röchelnd und blutend am Boden liegen lassen, kennen sie jetzt kein Erbarmen mehr. The Haunted haben endlich das Töten gelernt!

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24.02.2003

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5 Kommentare zu The Haunted - One Kill Wonder

  1. David sagt:

    Jau, vollste Zustimmung, Herr Kollege! "One Kill Wonder" ist wahrlich ein Thrash-Hammer vor dem Herrn geworden. War der Vorgänger schon ein Killer, toppen The Haunted diesen mit ihrem neuen Album noch. Keine pseudocleanen Vocals mehr wie noch bei "Hollow Ground", kein fast schon seichtes Riffing mehr wie noch bei "Under The Surface" (beides wohlgemerkt nicht negativ gemeint)! Hier regiert das volle Brett! Ein heißer Anwärter auf DIE Platte 2003! Wer sie auf der anstehenden Tour verpasst, ist selbst dran schuld!

    9/10
  2. Anonymous sagt:

    Nun zu meiner Schande muss ich gestehn, dass dies das einzige Album ist das ich von ihnen kenne. Mein Vorredner meinte etwas von "keine pseudocleanen Gesänge"… naja nun mein bevorzugtes genre ist eigentlich melodic death metal aber hin und wieder Trash ist ganz nett ;-)..nur eben deswegen fehlt mir hier so ein wenig cleaner Gesang. Ansonsten kann ich nur sagen: Sowohl der Autor dieses Artikel als auch der Name des Albums lügen nicht: Diese Platte killt tatsächlich!

    8/10
  3. kuba sagt:

    One Kill Wonder ist IMO das schwächste Album der Schweden. Offenbar gehen den Mannen um den schwer tätowierten Sänger Marco Aro langsam die Ideen aus. Geknüppelt wird´s trotzdem ordentlich. Einsteiger werden mit dem Album glücklich, der ältere Fan wird das eine oder andere Mal gähnen.

    7/10
  4. Anonymous sagt:

    Ich schließe mich meinem Vorredner an. Der alte Thrash-Fan kennt deutlich bessere Musik dieser Art, wird aber vielleicht dennoch sagen: "Das ist das Album, das ich von Tom A. & Co. nach ‚Seasons…‘ erwartet hätte". Besagter Fan wurde allerdings mit der letzten DEW-SCENTED-Scheibe vollends bedient, sodass er sich dieses Album eigentlich nur zulegen muss, wenn er wirklich jede Veröffentlichung dieses Genres im Schrank stehen haben muss…

    7/10
  5. anonymus sagt:

    Genauso durchschnittlich-nichtssagend wie viele Thrash-Scheiben… im weiten Metal-Spektrum ist Tharsh wohl das Genre, für das ich mich am wenigsten begeistern kann. Was wohl daran liegt daß die Musik grösstenteils höhepunktlos an mir vorbeiläuft und mich nie aufhorchen lässt. So dudelt sich auch eine qualitativ gute Scheibe wie die hier schnell tot und wird damit für mich quasi überflüssig… tjoa…

    5/10