The Human Abstract - Digital Veil

Review

So leid es mir tut, es muss einfach ‚raus: “Digital Veil“ ist ein geiles Album. Vor allem, weil es sowohl Anhänger des progressiven Metals als auch Core-Freunde mitreißen wird.

Dennoch erweist es sich als schwierig, die Musik von THE HUMAN ABSTRACT in einer Rezension wie dieser dem Leser trefflich nahe zu bringen, ist die dritte Scheibe der sechs Kalifornier (Achtung! DREI Gitarristen!) doch dermaßen vielschichtig, dass ein paar Genre-Bezeichnungen der Leistung der Band keinesfalls gerecht würden. Vielmehr handelt es sich bei dieser Platte um ein Gesamtkunstwerk, das erst durch die Zusammensetzung zahlreicher einzelner Bestandteile, die alle ihre ganz eigene Bedeutsamkeit inne haben, zu dem wird, was es ist; nämlich zu einem unglaublich klar produzierten und enorm abwechslungsreichen Output, was die Mitglieder nicht zuletzt ihrem Frontmann Travis Richter (Glaubt mir! Den Namen werdet ihr noch häufiger lesen.) zu verdanken haben, der frei nach Belieben wie Tommy Rogers, Mattie Montgomery (FOR TODAY) oder Matthew Bellamy (MUSE) klingen kann. Gesang und Gitarre ergeben stets eine Einheit; insbesondere weil es ihm gelingt, seine Stimme wie ein zusätzliches Instrument einzusetzen.

Noch bestechender sind eigentlich nur die Melodien, die THE HUMAN ABSTRACT aus dem Ärmel schütteln, als wäre es ein Kinderspiel. Obwohl ständig Sweeps verwendet werden und sich viele Bands eben darin verlieren, beweist “Digital Veil“ Zielsicherheit und wird nie anstrengend. Das liegt mit Sicherheit auch an der äußerst angenehmen Spielzeit von knapp 37 Minuten und den perfekt eingestreuten Breaks, die auch ‚mal Ruhe ins Geschehen bringen, wenn es nötig wird. Ansonsten kommt es knüppeldick – präzise gesetzte Moshparts, Groove bis zum Abwinken, klassische Einflüsse und Harmonien, die einem einfach nur die Schuh‘ ausziehen. “Complex Terms“, “Faust“ und “Antebellum“ bieten alles, was das Herz begehrt.

Fazit: THE HUMAN ABSTRACT sind noch fetter als BETWEEN THE BURIED AND ME.

27.06.2011
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