The Kovenant - Animatronic

Review

Alles Neu macht der Mai…. Oder jetzt etwa auch der Herbst ? Daß sich die als herkömmliche Black Metal Kombo gestarteten Norweger Covenant nun aus rechtlichen Gründen (es gibt weitere Bands, die diesen Namen tragen) in The Kovenant umbenannt haben, dürfte ja kaum jemand entgangen sein. Aber was ist das ? Beim Blick auf das Line-Up lese ich die Namen Psy Coma, Lex Icon und Von Blomberg. Hmm, nannten sich diese Herren nicht einmal anders ? Ich erinnere mich da an Blackheart, Nagash und Hellhammer. Wurden die Musiker jetzt etwa auch ausgetauscht ? Nein, das nicht, sondern nur deren Pseudonyme. Aber da aller guten Dinge drei sind, wurden nach dem Band- und den Künstlernamen auch noch beim musikalischen Stil einschneidende Veränderungen vorgenommen: Fand der geneigte Zuhörer auf In times before the light, dem Debüt-Album noch rauhen, ungeschliffenen Norwegen Black und auf dem darauf folgenden Album Nexus Polaris, welches die Presse (wir ausgenommen :-)) als DAS Album der Black Metal-Allstars hochlobte eine Art Perfektion des Erstlings, so meine ich es jetzt mit einer düsteren Version von Rammstein zu tun zu haben, zumindest bei einigen Songstrukturen, die doch sehr an die Deutschen um Frontmann Til Lindemann erinnern. Für das gesamte Album fällt mir allerdings kein passender Vergleich kein, dafür sind die zehn Songs einfach zu verschieden und abgedreht. Aber eines steht fest: Mit den vorangegangenen Alben hat die Musik nichts, aber auch gar nichts gemein. Das Gesamtwerk Animatronic läßt sich wohl am Besten wie folgt beschreiben: Die Gitarren bewegen sich meist im midtempo-Bereich und sind recht eingängig, die Synths kommen nicht platt daher, sondern schaffen eine gewisse Atmosphäre und der Gesang variiert von sanften weiblichen Tönen über verzerrtes, industrial-typisches Gekrächze, wobei sich die Stimme von Psy Coma das ein oder andere mal auch überschlägt, bis hin zu cleanem Gesang. Ob man das Ganze jetzt bierernst nehmen muß, sei in frage ingestellt, denn Titel wie „Mannequin“, „In the name of the future“ oder auch das Cover „Spaceman“ klingen doch eher ein wenig erheiternd als nach gewichtigem Mitteilungsbedürfnis; hierzu trägt dann auch das Artwork sein übriges bei. Die Plattenfirma beschreibt den Stil der Band als Space Metal, was immer das auch sein mag. Es trifft wohl am Besten auf das zu, was man auf Animatronic geboten bekommt. Durchgeknallt aber dennoch durchdacht. Meiner Meinung nach das beste, was die Band bis jetzt abgeliefert hat.

24.11.1999
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