Thorn - Nebulous Womb Of Eternity

Review

Zum ersten Mal seit der Bandgründung im Jahr 2020 hat sich Einzelakteur und Mastermind Brennen Westermeyer mit seinem Projekt THORN etwas länger Zeit genommen, um ein weiteres Album zu veröffentlichen. Zwischen den ersten drei Langeisen, abgeschlossen mit dem 23er-Werk „Evergloom“, lag jeweils nur ein Jahr. Für „Nebulous Womb Of Eternity“ gingen immerhin knapp zwei Erdumläufe um die Sonne ins Land, was man dem schleimigen Death-/Doom-Magensaft auch in positiver Hinsicht anhört. Noch nie wirkte die US-amerikanische Ein-Mann-Walze so fokussiert, wie auf dem mittlerweile vierten Album.

Neuer Fokus bei THORN

Das liegt in erster Linie daran, dass Westermeyer inzwischen davon absieht, extrem kurze Songs zu schreiben, sondern der zähflüssig abstoßenden Todesdoommasse ausreichend Zeit gibt, sich wie eine Bleiweste über den Körper der Zuhörenden zu legen. Barbarisches Grind-Gehacke, das aber dem Grundcharakter von THORN irgendwie zu widersprechen scheint, ist mit „Nebulous Womb Of Eternity“ ebenfalls ad acta gelegt. Trotzdem wird für ausreichend Abfahrten gesorgt – so beginnt das Album mit „Ooze Maelstrom“ direkt mit seiner Solchen, bevor der Bandkopf auf die Bremse tritt und mit einfachen Auflockerungen für mächtig Groove sorgt.

Das bestialische Bellen aus den tiefsten Höhlengründen klingt auf „Nebulous Womb Of Eternity“ genauso erschütternd, wie die teilweise schaurig melodischen Saitenklänge, die Westermeyer immer mal wieder einstreut und die THORN mit ihrer aktuellen Platte zu einer absoluten Alternative im Sektor aus brackigem Zähflussmaterial machen. Dass man sich dabei nicht ausschließlich auf schleichendes Doom-Tempo fokussiert, sondern auch häufiger mal zur Seite hinausprescht und somit, trotz recht homogenem Würfelhusten, für Abwechslung sorgt.

Konkurrenzfähiger Würfelhusten

In der Vergangenheit wirkten die Werke von Brennan Westermeyers THORN zwar zumeist irgendwo ambitioniert, doch seine richtige Wiese hatte der Mann aus dem Desert bisweilen noch nicht gefunden. Mit dem vierten Silberling ändert sich das nun (hoffentlich) nachhaltig und man braucht vor Kapellen wie MORTIFERUM oder FOSSILIZATION jedenfalls nicht mehr den Schwanz einziehen. „Nebulous Womb Of Eternity“ ist ein konkurrenzfähiges Album und verspachtelt bekannte Zutaten zu einem guten Gesamtwerk.

01.08.2025
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