Thränenkind - King Apathy

Review

„The Elk“ war ein abwechslungsreiches und dynamisches Black-Metal-Album, umwoben von Crust, Hardcore, Ambient sowie Post Rock. Es gab einige ruhige Momente mit dichten, atmosphärischen Riffs, doch hatte die Platte auch eine andere Seite: rasend, schnell, scheppernd. Im Gesamtpaket war es ein gelungenes, melancholisches Album. Nun bringen THRÄNENKIND ihr zweites Album „King Apathy“ heraus. Kann es mit „The Elk“ mithalten?

Der Opener „Desperation“ beginnt mit einem harmonischen und verträumten Gitarrenspiel, welches sehr melancholisch wirkt. Doch bevor man sich als Hörer richtig darauf einlassen kann, preschen die Drums und auch der Sänger aus dem Hintergrund hervor und es klingt, wie man es von THRÄNENKIND erwarten kann. Gefühlvoll, brachial und stark. Alles harmoniert zusammen und findet im Einklang in eine passende, dynamische Richtung, die von Post Rock und Black Metal dominiert wird. Der dritte Song „Ghosts“ startet ebenfalls gefühlvoll und harmlos. Das sanfte Gitarrenspiel und die immer wieder angeschlagen Saiten des Bass geben dem Song eine friedliche Ruhe, auch wenn diese nicht lange hält. „Ghosts“ nimmt während seiner Laufzeit immer mehr an Tempo und Stärke zu und behält dennoch diese einnehmende Traurigkeit, die zu Anfang des Albums versprochen wird.

Ab dem vierten Titel „Urban Giants“ ist ein kleiner Stimmungsumschwung zu vernehmen. Er kommt sehr schleichend, doch wenn man darauf genauer achtet, kann man hören, dass „King Apathy“ anfänglich sehr einnehmlich und melancholisch klingt und mit „Urban Giants“ rückt mehr Wut in den Vordergrund. Das wird von Track zu Track deutlicher, auch die Verzweiflung hebt sich immer mehr nach vorne. Die Gesangslage von Sänger Nils ist nicht mehr wie anfangs melancholisch, sondern trägt sehr viel Wut mit sich. Auch die Instrumente heben eine ganz andere Athmosphäre hervor, welche ebendso wütend und rasender ist.

Wer „The Elk“ schon klasse fand, wird mit der zweiten Platte der Münchener definitiv gut versorgt. Fans der Band sowie des Genres dürfen sich bei der hohen Qualität des Albums auf jeden Fall darauf freuen. Alle anderen sollten zumindest ein Ohr riskieren.

02.04.2016
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