Throes Of Dawn - The Great Fleet Of Echoes

Review

Mit „The Great Fleet Of Echoes“ liegt das fünfte Album der Finnen von THROES OF DAWN vor. Stilistisch bewegt sich die Band in Dark-Metal-Gefilden, und gerade weil ich ein großer Liebhaber von Bands wie RAPTURE oder SWALLOW THE SUN bin, war ich auf „The Great Fleet Of Echoes“ reichlich gespannt.

„Entropy“, der Opener, beginnt mit Weite suggerierenden, etwas beschwörenden Keyboardteppichen. Die Spannung steigt, elektronisches Schlagwerk setzt ein, dicht gefolgt vom Trommler aus Fleisch und Blut und dann folgt eine Enttäuschung der nächsten. Ich rede hier zum einen von der Blutarmut der Riffs, die vollkommen austauschbar und uninteressant dahergekommen, aber auch vom penetranten Auftritt der Keyboards und dem Gesang, der so leblos und schlichtweg langweilig dargeboten wird, dass man sich wünscht, es möge doch einfach einmal ein langer Schrei ertönen und etwas Spannung(!) in das Geschehen bringen. Spannung ist wohl wirklich der große Mangel von „The Great Fleet Of Echoes“, denn es passiert einfach nichts, das einen berauscht oder zumindest ablenkt. Auch tontechnisch gibt es hier leider nur Anlass zum Nörgeln, denn gerade die Differenzierung zwischen Gitarren und Keyboards wurde sehr unsauber ausgearbeitet, die Drums klingen blechern und wenig homogen, vieles wirkt streckenweise unfertig.

Unangenehm ist das Werk der Finnen jedoch keineswegs, es ist meist als gefälliges Plätschern zu vernehmen. Richtig ernst und leidenschaftlich werden THROES OF DAWN leider nie, und das, obwohl ich ihnen im Grunde genommen doch einiges mehr zutrauen würde. Die eine oder andere mitreißende Wendung oder ein atmosphärischer Höhepunkt wären sicherlich irgendwo drin. Leider wird von diesem Potential wenig Gebrauch gemacht, und so ist das Resultat ein eher lahmes, zur Beliebigkeit neigendes Album, das einen mit seiner relativ langen Spielzeit dann doch auch einmal langweilen kann. Wie die Band dabei auf eine relativ gute Presse stoßen kann, ist mir noch etwas unklar und wird mich wohl dazu bewegen, einmal in das ältere Material der Band reinzuhören. Tatsache ist für mich jedoch, dass ich mit diesem Album hier auch nach einigen Durchläufen nicht warm werden konnte. Aber wie wird man schon warm mit lauwarmem Geplätscher?

05.03.2010
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