Todesstoß - Ebne Graun

Review

Die Münchener TODESSTOSS habe ich insbesondere aufgrund von „Spiegel der Urängste“ aus dem Jahr 2004 positiv abgespeichert. Im Jahr 2017 erscheint nun mit „Ebne Graun“ das bereits achte Album der Bandgeschichte. Nachdem mir allerdings bereits bei der 2015er-Veröffentlichung „Hirngemeer“ vorwiegend das Artwork gefiel, schlägt „Ebne Graun“ in eine ähnliche Kerbe.

Ambient, Soundcollagen, Black Metal…funktioniert das Rezept von TODESSTOSS?

„Ebne Graun“ besteht aus einem einzigen über fünfundvierzig Minuten langen Titel. Dabei dauert es geschlagene zehn Minuten bis die ersten Song-Strukturen, weitere acht Minuten bis die ersten mit Black Metal vergleichenbaren Parts gespielt werden. Davor liegen groteske, hörspielartige Sequenzen und Soundcollagen. Sodann fällt beim Wechsel zu den Black Metal-Passagen der nicht sehr gute Drum Computer auf. Leider wurde dieser zudem noch relativ dumpf in den ohnehin nicht klaren Gesamtsound gemischt. Besonders negativ tritt dies bei den Blast Beat-Passagen nach rund dreißig Minuten auf.

Am Mikrofon hat seit einiger Zeit Flesh of L. den Bandkopf Martin Lang ersetzt. Der eher jammernd als aggressive Gesang fällt dabei allerdings gegenüber dem von Martin Lang ab. Zudem geht damit dem Album die bei den alten Veröffentlichungen vorhandene DSBM-Note verloren.

Summa summarum…was bleibt von „Ebne Graun“

Betrachtet man den hohen Output von TODESSTOSS in den letzten Jahren – immerhin sechs Alben und eine EP seit 2010 – so könnte eine höhere Reife und weitere Ausarbeitung der zweifelsfrei vorhandenen Grundstruktur einen Qualitätsgewinn bewirken. Zudem mangelt es auch im technischen Bereich an einer sauberen Ausarbeitung. Somit verliert das spürbare Ringen um Abstraktion und Transzendenz die avisierte metaphysische Aura und bleibt im Diesseitigen verfangen.

26.01.2017

Stellv. Chefredakteur

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