Torture Squad - Aequilibrium

Review

Der Gewinn des „Metal Battle“ beim W:O:A 2007 hat diese Brasilianer fraglos nach vorne gebracht, schließlich konnte sich die Truppe dadurch einen Deal bei Wacken (damals noch Armageddon) Records sichern und durfte im Anschluss an die Veröffentlichung von „Hellbound“ auch hierzulande jede Menge an Gastspielen geben. Mit „Aequilibrium“ hat der Vierer nun sein bereits sechstes Studioalbum anzubieten und dieses schließt im Prinzip dort an, wo man mit „Hellhound“ aufgehört hat.

Der in Frühzeiten noch recht rohe und zumeist derb vorgetragene Death/Thrash Metal der Burschen ist in den letzten zehn Jahren technisch überaus anspruchsvoll geworden und verfügt in der Zwischenzeit nur noch über vereinzelte Death Metal-Sequenzen. Das Riffing kommt auch auf dem aktuellen Dreher der Südamerikaner, die auf ihrem Kontinent mit zu den bekanntesten Thrashern überhaupt zu zählen sind, überaus dominant und auch ungemein zwingend, wenn auch zumeist geradlinig aus den Boxen, doch speziell was den Faktor Abwechslung betrifft, haben sich die Burschen erneut erheblich weiterentwickelt.

Anstelle das Gaspedal permanent bis zum Anschlag durchzudrücken, wissen sie nunmehr mitunter auch druckvolles Mid-Tempo einzusetzen und zudem scheint Gitarrist Rafael Augusto Lopes zuletzt auch das Output von Filigrantechnikern wie Jeff Loomis genau studiert zu haben. Auf „Aequilibrium“ vermag er nämlich mit unzähligen mächtigen Gitarrenläufen zu imponieren, die auch außerhalb der Thrash-Gemeinde für Verzücken sorgen sollten.

Interessant ist dieser Aspekt vor allem deshalb, weil TORTURE SQUAD mit für Thrash Metal überdurchschnittlich langen Songs aufwarten, dabei allerdings weder den berühmt-berüchtigten roten Faden verlieren und schon gar nicht mit eindimensionalem Gebolze die Spiellänge füllen, sondern mehrheitlich durch variantenreiche Instrumentalpassagen.

Diesbezüglich passt es perfekt, dass die Brasilianer mit einem Instrumental, dem kurzen „Last Tune Blues“, den offiziellen Teil des Albums beenden, ehe der Bonus-Track – eine Neuauflage des Titeltracks ihrer 2001er Scheibe „The Unholy Spell“ – die einst doch deutlich räudigere Seite der Band zu jener Zeit nochmals in Erinnerung ruft.

Für mich ein weiteres Indiz dafür, dass sich diese Band in anhaltender Entwicklung und zudem auch weiterhin auf dem aufsteigenden Ast befindet.

23.07.2010
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