Torture Wheel - Crushed Under…

Review

Funeral Doom steht auf dem Programm, und das ist ja weiß Gott nicht jedermanns Geschmack.
An Monumenten wie SHAPE OF DESPAIR, SKEPTICISM oder ESOTERIC lässt sich selbst für mich nicht rütteln, aber diese drei und vielleicht einige andere haben auch unzweifelhaft das Händchen dafür gehabt, diesem Stil seinen Namen zu geben. TORTURE WHEEL jedoch ist nur ein seichtes Nebenprojekt eines Menschen namens E.M. Hearst, dessen wesentliches Betätigungsfeld sich WRAITH OF THE ROPES schimpft – von denen freilich, das könnte ich schwören, noch nie auch nur eine Seele ein Sterbenswörtchen vernommen hat. Und: TORTURE WHEEL will auch Funeral Doom sein, so wie die großen Vorbilder.
Ich will den Kameraden jetzt nicht in allen Einzelheiten demontieren, das tut er schon gut genug selbst – aber es ist schon traurig zu sehen, wie tief man als Musiker sinken kann. 5 oder 6, vielleicht 7 lasziv angeschlagene Powerchords auf der Gitarre, ein einfallsloser Drumcomputer und Karstadt-Keyboards dienen hier als saftlose Unterlegung für ein paar vollkommen verhallte Schreie und ein wenig undefinierbares Fauchen, wo beispielsweise bei SHAPE OF DESPAIR die brutale, finstere Wucht einer ganzen Gitarren- und Synthesizerwand auf einen fällt. Da ist keine Gewalt, kein Schub, kein Garnichts zu spüren. Ich fühle mich von diesen einfallslosen, heimproduzierten vier Doom-Stückchen kein bisschen begraben, so etwas wie Gänsehaut ist auch zu keiner Zeit aufgekommen, und nicht mal die äußere Erscheinung des Albums regt dazu an, sich näher mit der Platte zu beschäftigen. Das ist unnötig, billig, überflüssig, langweilig, und wenn hier irgendjemand sterben sollte wegen dieser Platte, dann ich als Rezensent beim zweiten Durchlauf. Nebenprojektwirtschaft in Reinkultur. Ich sage dazu: solche Veröffentlichungen sollte man sich sowohl als Musiker als auch als Label tunlichst sparen!

18.01.2005
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