Trelldom - Til Et Annet...

Review

Kraft meiner sagenhaften Norwegischkenntnisse übersetze ich nun den Albumtitel: „Bis zum Ende…“. Übertriebener, boshafter Weise könnte ich an dieser Stelle behaupten, daß mir (bzw. meinem insgesamt recht positivem Bild vom BM) nach TULUS und LORD BELIAL dieses Machwerk wahrlich den Todesstoß versetzt oder auch, daß ich dieses Album (von dessen Sorte man nun wirklich nicht noch eines braucht) nun nur bespreche damit mich nicht irgendwelche DS-Mitarbeiter heimsuchen und unter Gewaltandrohung ein sofortiges Review – oder Rückgabe der Promo fordern :).

„True Norwegian Black Metal“ heißt’s wiedermal – nehme ich so hin, frage mich aber heimlich ob solch ermüdend plakative, immer ein wenig arrogant klingende Preisungen auch nur das geringste über die Qualität des Produktes aussagen. Jedenfalls wird ein gewisser Gaahl, der auch GORGOROTH seine Stimme leiht, als Haupt der Band gehandelt. Kann ich in sofern nachvollziehen, als daß sein extremes Geschrei das Ganze aufwertet, besonders wenn er hin und wieder richtig beschwörend singt, was beeindruckend melodiös und eigen klingt. Demgemäß fällt der Song „Til Et annet…“ einmalig dunkelmystisch aus, so daß vorm inneren Augen Geister heulen – Schattenwesen um lodernde Hügel tanzen. Auch in „Löyt Opp I Dypet“ findet man Melodien die Melodien sind. Ansonsten aber beschreibt sich das Gitarrenspiel wie folgt: langweilig, voll emotionsloser, unkomplexer Riffs und simpler „Melodien“.

Ein Schlagzeug hat auch schon ein versierterer Musiker „betrommelt“. Insgesamt wird hier die Zweiteilung des BM deutlich; wovon sich eine Hälfte einfach gegen jegliche Form der Weiterentwicklung sträubt und (von Grieghallensound unterstützt) der Regression frönt – was man wohl verstehen muß. Nur klingt das dann eben für (zumindest meine) 1999er Ohren weitgehend belang- und reizlos (wobei z.B. BURZUMs „Hvis…“ beweist, daß man auch „damals“ wußte was Musik ist). Das letzte Stück werte ich dementsprechend als nordischen Scherz – als Parodie, wo man eine Melodie für deren Penetranz es mir an Worten gebricht, wohl in 4 Sekunden eingespielt und auf nahezu 11 Minuten geloopt hat (mit einem Minimum an Gesangsimprovisation). Juchu! So einfach ist BM!

5P (ja, ich hab auch noch andere – besonders höhere Zahlentasten, die ich nur zu gern eindrücken würde 🙂 !

14.08.1999
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