Truemmerwelten - PsychoToetungsEquipment

Review

Drei Jahre nach dem letzten Album „Optimiertes Leiden“ gibt es nun wieder ein neues musikalisches Ausrufezeichen von TRÜMMERWELTEN zu vermelden. Im Line-Up hat sich einiges getan, geblieben ist sowohl Mastermind Arne Schaub als auch die Tatsache, dass sich TRÜMMERWELTEN weiterhin nur schwer in irgendwelche musikalische Schubladen pressen lassen.

Härter und verstörender als BLUTENGEL, schräger als AGONOIZE & Co. und experimenteller als beide zusammen und doch irgendwo in der Schnittmenge davon angesiedelt. Ist der Beginn des Albums mit „Deadend Row“ noch eingängig und atmosphärisch dicht gestaltet, nimmt schon im Rahmen vom folgenden „Fuck My Pain“ das Aggressionslevel und parallel damit eingehend der Vocoder-Einsatz zu. Gleichzeitig werden die Songs zunehmend sperriger – eine Situation, die im Mittelteil des Albums ihren Höhepunkt erreicht. Geht „Covering The Mask“ noch treibend und straight nach vorne, sind „Aesthet“ und „Desperate Now!“ zwar musikalisch abwechslungsreiche, gleichzeitg in gewisser Weise auch anstrengende Tracks, zu denen man erstmal Zugang finden muss. Die Sounds werden schräger, der Rhythmus unkontrollierter und es kommt dezent das Gefühl auf, das einem als Hörer das alles ein wenig zu viel wird. Natürlich hängt dies auch von der momentanen Befindlichkeit ab, zum unkontrollierten „Abzappeln“ bieten sich diese Songs jedoch allemal an.

In der Tat problematisch ist allerdings die Tatsache, dass sich mit der Zeit zudem eine gewisse Gleichförmigkeit ausbreitet, was vor allem daran liegt, dass ein wirklicher „Kracher“ irgendwie einfach nicht auftauchen will. „Bückstück“ knallt zwar ordentlich durch die Boxen, erinnert vom Sound & Beat dabei ein wenig an modernere Sachen von :WUMPSCUT: und auch „Seelenkrank“ entbehrt nicht eines gewissen Reizes. Dazwischen tummelt sich jedoch auch einiges an durchschnittlichen Songs („How Could“, „Light Of Knowledge“, „The Painful Fact“), die sich gefährlich nah an der Nervgrenze bewegen und musikalisch nicht all zu viel zu bieten haben. Hier konnten die bisherigen Veröffentlichung von TRÜMMERWELTEN meines Empfindens nach mehr überzeugen.

So ist „PsychoTötungsEquipment“ unter dem Strich eine solide Scheibe, die zahlreiche interessante Songs zu bieten hat, der gleichzeitig jedoch auch das ein oder andere Highlight fehlt, um sich noch mehr in bleibender Erinnerung in den Gehörgängen festzusetzen.

23.09.2008
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