Twelve Tribes - Midwest Pandemic

Review

Die erste Frage die mir durch den Kopf schoss, als ich die Scheibe gehört habe war: „Wer war’n das?“ DARKANE? DAGOBA? Oder doch CALIBAN, wobei dem Sänger Andreas Doerner diesmal nicht die Eier abgeklemmt worden sind.

Nein, es sind TWELVE TRIBES mit ihrem Album „Midwest Pandemic“, und sie spielen Metalcore. Und ja, nur Metalcore. Konsequent wird knapp 43 Minuten für das Genre typisch, ja fast schon klischeehaft geschrien, gegrunzt, geshreddert und geprügelt. Oft genug hat sich diese Kombination schon bewährt, doch in diesem Wust von Metalcore-Bands bleibt dafür auch nicht vielmehr als ein Schmunzeln übrig. Versteht mich nicht falsch, TWELVE TRIBES wissen sehr wohl zu rocken, nur leider sind sie damit nicht allein. Ich wette jeder von euch hat die CD irgendwo zuhause rumstehen, nur mit einem anderen Bandnamen versteht sich.

Das ist eigentlich sehr schade, denn gerade Songs wie „History Versus The Pavement“ oder „The Recovery“ verprechen mehr. Nur leider wurde dieses Versprechen nicht genug umgesetzt, und somit bleibt das Potenzial ungenutzt. Schade, denn gerade der Drummer macht einen überaus soliden Job, und hinterlässt einen mehr als positiven Eindruck.

Auch der Rest der wirklich krachenden Produktion, bei der lediglich die Gitarren an manchen Stellen leiden, hilft TWELVE TRIBES nicht über den Status einer Ami-Core-Band hinaus. Solang die musikalische Engtstirnigkeit nicht ganz andere Horizonte findet, bleibt dieser eigentlich hoffnungsvolle Act in einem Meer von Gleichgesinnten kleben.

Insgesamt also ein Album, das Metalcore-Freaks in keinster Weise enttäuschen wird. Aber wollen nicht auch diese Konsorten mal begeistert werden? Genregegner sollten sich das Geld sparen und sich das Original-Brettspiel „Wer ist es?“ zulegen.

24.11.2006
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