Under That Spell - Apotheosis

Review

Ich stehe neuen Bands generell sehr skeptisch gegenüber, schließlich habe ich eine nette Ansammung von wirklich genialen Black-Metal-Scheiben im Schrank stehen, warum sich also krampfhaft mit neuem, meist nur lauwarm aufgewärmten abgeben? So sollte niemand überrascht sein, dass mir der Name UNDER THAT SPELL bisher lediglich von diversen Flyern bekannt war und auch der Name Dionysis (Ex-HELRUNAR) in mir keinerlei Gefühle der Sorte „Muss ich unbedingt haben, so schnell wie möglich!“ weckte.

Nun durfte ich, dank unerwarteter Zufälle doch in den Genuss von „Apotheosis“ kommen, und dabei guckte ich mich dann doch etwas verdutzt um. UNDER THAT SPELL peitschen in überhöhter Geschwindigkeit die Rollbahn runter, hauen einem zwischendrein noch ein paar kalte Riffs um die Ohren und bleiben dann einfach stecken, und genau das verwirrt mich etwas. Das Können ist ihnen an allen Ecken und Enden anzumerken, auch die durchaus druckvolle, aber charmante Produktion hüllt das Album in ein feines Gewand, aber hängen will einfach nichts bleiben. Selbst nach mehrmaligem Hören kann ich den manchmal sogar wirklich hymnenhaften Riffs wenig abgewinnen, auch die Alibi-Akustik-Parts machen einen völlig überflüssigen Eindruck und auch das feine Tempo will nicht so richtig knallen. Der Grund dafür ist dann doch banaler, als ich anfangs angenommen hatte. UNDER THAT SPELL sind beliebig, haben nette Riffs aus Skandinavien importiert, sind kalt und schnell, doch es fehlt das Eigene, das Begeisternde, und genau daran scheitert „Apotheosis“ bei mir. Selbst in gedrosseltem Tempo und mit ein wenig Groove ausgestattet will der Funke sich nicht entzünden.

„Apotheosis“ ist also nun wirklich nichts, was mich von meinem Hocker reißt, und im Nachhinein betrachtet ist es mir ziemlich egal, dass das Album überhaupt erschienen ist. Mit Sicherheit werden UNDER THAT SPELL ihre Freunde finden und das auch in gewissem Maße zu Recht, denn solide ist das Album allemal. Allerdings ist es weder bahnbrechend, noch kraftvoll genug, um aus dem Wust aus soliden bis wirklich begeisternden Veröffentlichungen der letzten Jahre herauszuragen – war eigentlich zu erwarten.

29.01.2010

Chefredakteur

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