Undivine - Into Dust

Review

Wie vor einem guten Jahr versprochen, legen die Schweden UNDIVINE nach und veröffentlichen innerhalb kürzester Zeit ihr zweites Album. Da dieses damals schon fertig aufgenommen war, stand zwar ein Termin Anfang des Jahres im Raum, doch der Wechsel des Labels machte den Jungs wohl einen Strich durch die Rechnung, weshalb „Into Dust“ erst jetzt das Licht der Welt erblickt.

Der Wechsel der Plattenfirma von Aural Offerings zu Northern Silence, ist aber nicht das einzig Neue. Legt man „Into Dust“ ein, fällt einem sofort auf, dass es auch in Punkto Stil eine leichte Korrektur gegeben hat. So brettert der Opener „From Sickness And Disease“ in bester DARK FUNERAL-Manier aus den Boxen. Absolutes Highspeed Blasting ist das Stichwort. Auch die folgenden Tracks werden von infernalischem Schlagzeuggeprügel und bösen Gitarrenläufen dominiert, und so scheint es, als ob sich UNDIVINE von nun an verstärkt dem „Black“ in Black/Death Metal widmen wollen.
Die, zugegebenermaßen überraschende Wende bringt erst Lied Nummer fünf, „I Dream Death“. Eindeutig von HYPOCRISIY, und deren softesten Momenten inspiriert, schwelgt dieser Song in relaxten Sphären voller Keyboardteppichen und Gitarrensoli. In eine ähnliche Kerbe schlagen auch die nächsten Tracks, „Wake Up To Another Nightmare“ und „My Name Is Legion“. Ideengeber sind wiederum die schwedischen Kollegen um Altmeister Tägtgren, doch bei diesen Liedern regiert eher der (beinahe tanzflächenkompatible) Stampfer, wie man ihn von HYPOCRISYs letzten Werken kennt.
Wie es scheint, legen UNDIVINE auf „Into Dust“ wert darauf, ihre Einflüsse sauber zu trennen.
Mit dem folgenden „Vomiting Ancient Blood“ gehen die Jungs nämlich wieder auf vollen Black-Metal-Konfrontationskurs und erinnern trotz eines fulminanten Soloteils dezent an MARDUK. Panzer voraus!
Mit „Pain Is The Cleanser“ finden sie dann (leider etwas spät) zum klassischen Black/Death Metal, der das Debüt prägte zurück, bevor mit dem Titelsong, der ganz passend noch einmal alle Elemente des Albums zusammenführt, das Finale eingeläutet wird.

Um ehrlich zu sein überrascht und enttäuscht mich der Wandel der Band schon ein wenig. Nach dem sehr guten Debüt „A Deceitful Calm“ waren meine Erwartungen vielleicht ein wenig zu hoch, doch den klassischen Black Death Metal dem „reinen“ Black Metal vorzuziehen, halte ich für eine fragwürdige Entscheidung, da dies auf Kosten der Songs geht. Und so fehlt auf „Into Dust“ eben auch ein Überhit wie „My Silence“.
Trotzdem bleiben UNDIVINE eine überdurchschnittliche Band und veröffentlichen ein ziemlich gutes zweites Album, das über weite Strecken zwar rabiater als sein Vorgänger vorgeht, aber immer noch mit düsterer Atmosphäre, großen Melodien und sauberer Spieltechnik überzeugen kann.

26.09.2009
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