Valkyrja - Contamination

Review

Es ist ebenso erfreulich wie beruhigend zu sehen, dass es auch im Jahre 2010 möglich zu sein scheint mitreissenden Black Metal zu kreiren. Dies gilt im aktuellen Fall besonders für den Schwedennachwuchs VALKYRJA, welcher ob des bisherigen Status als ordentlicher Geheimtip sicherlich ebenso mit dem Vorwurf „Neunziger-Ripoff“ konfrontiert werden durfte. Die Reaktion auf derlei Umstände liegt nun mit „Contamination“ vor und beweist zum wiederholten Male das Worte meist weniger wiegen als Taten.

Bereits der Opener (vom obligatorischen Intro einmal abgesehen) „Oceans To Dust“, welcher von der Band vorab als repräsentatives Klangbeispiel ins Internet gesetzt wurde zeigt, dass er seinen Zweck mehr als ausreichend erfüllt. Die Marschrichtung wird von Beginn an kompromisslos festgelegt und zeigt dem Hörer unerbittlich auf womit er es hier zu tun bekommt: Schwedischer Black Metal im Sinne alter DISSECTION oder SETHERIAL-Vorreiter. Und während man der Band bei ihrem Debüt noch eine definitive eigene Note absprechen musste komme ich bei „Contamination“ kaum drumherum bei nahezu jedem der zehn Stücke in Lobpreisungen zu verfallen. Schließlich haben es VALKYRJA trotz der noch recht jungen Biographie geschafft, hier eine kleine stilistische Nische für sich zu beanspruchen, die wohl so schnell kaum von Genrekameraden besetzt werden dürfte.

Grund hierfür ist neben der songwriterisch hervorragend umgesetzten Projektion signifikanten Schwedenstahls auf die aktuelle Dekade vor Allem die ungemein dichte Atmosphäre, die „Contamination“ umgibt. VALKYRJA klingen mächtig und pompös, rufen bei mir immer wieder das Bild einer gewaltigen Schlacht in den Hinterkopf. Die ergreifenden Melodieläufe, welche sich mit einem unfassbar preschend-treibendem Drumming paaren tun ihr Übriges dazu, ebenso wie das angebracht fette und donnernde Soundgewand. Die Assoziation „Schlacht“ wird ebenfalls vom anfangs etwas ungewohnten Gröhlgesang untermalt, welcher sich mit mehreren Hördurchgängen jedoch als absolut sinnig und stimmungsvoll herauskristallisiert. Zu guter Letzt runden gelegentliche Akustikeinsprengsel das Geschehen passend ab- Kalt, nordisch und erhaben.

So zeigt „Contamination“ inwieweit eine Band fähig ist sich weiterzuentwickeln. Wir haben es hier mit einer Platte zu tun, die sich einerseits zwar offensiv und ohne Scham auf seine Vorreiter beruft, im Gegenzug aber in der Lage ist, nicht ewig gestrig anzumuten. VALKYRJA klingen tatsächlich nach VALKYRJA und das ist genau richtig so. Und dieses Album zeigt, dass sich die schwedische Konkurrenz wohl demnächst etwas wärmer anziehen sollte.

11.01.2010
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