Vansind - Mørket

Review

Des Wahnsinns fette Beute, die Dänen VANSIND, spielen auf ihrem Debütalbum “Mørket” ziemlich traditionellen Viking/Folk Metal. Ganz so wild, wie ihr Bandname suggerieren möchte, geht es also nicht zu; die Verwandschaftsverhältnisse sind mit dem Namen SVARTSOT hinreichend geklärt, wofür auch spricht, dass Drummer Danni Jelsgaard dereinst im Mai für ebenjene Band in die Felle drosch. Worin sich VANSIND dann aber doch unterscheiden, ist beim Gesang aus zwei Kehlen, der einmal unverständlich tief gegrunzt wird, mit der wirklich gut singenden Line Burglin aber auch einen angenehmen Gegenpart bereithält.

VANSIND lieben es nachvollziehbar

Die sieben länglichen Lieder (plus das Intro “Den Store Ask”) sind nachvollziehbar komponiert und halten schöne Melodien bereit: Die kommen mal aus der Keyboardkonserve, mal werden sie geflötet, wobei der Klang durchaus angenehm ist – das kennt man ja auch (durchdringend und) anders. Oder die Sängerin gibt mit ihrem Gesang die Melodie vor, wie in “Den Første Fejde”, was durchaus anspruchsvoll klingt.

“Blót” beginnt wiederum mit Akustikgitarren, Flöten und dem sanften weiblichen Gesang, bevor der Song eine metallische Wendung nimmt, aber immer wieder zum Eingangsmotiv zurückkehrt. Überhaupt beginnen gerade auf der zweiten Albumhälfte alle Stücke mit gezupften Gitarren und melodischem Gesang, um dann doch noch aufzudrehen.

„Mørket“ ist nicht revolutionär, aber liebenswert

Abwechslungsreich sind die Stücke also, nachvollziehbar sowieso, souverän eingespielt auch, wobei sich niemand der Instrumentalisten in den Vordergrund spielt. Einzig einen Überhit sucht man auf “Mørket” vergeblich, wozu der Opener “Grib Till Våben” mit seinen anfeuernden Shouts noch am ehesten taugt. Einen tieferen Sinn sollte man in den Texten auch nicht sehen, die sich am ehesten auf allgemeinbekannte Motive stützen. Aber selbst wenn das Album jetzt vielleicht nicht revolutionär klingt, ist es doch eins, das man trotzdem gerne auflegt und hört. Und es macht Lust auf mehr – insofern bleibt zu hoffen, dass dieser Griff zu den Waffen (“Grib Till Våben”) erst der Auftakt zu weiteren Abenteuern ist.

09.01.2024

- Dreaming in Red -

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