Victory - Fuel To The Fire

Review

Nana! Wie kann man denn in diesen Zeiten, in denen uns die halbe Welt um die Ohren zu fliegen droht, nur mit einem Zippo herum laufen und auch noch Öl respektive Sprit ins Feuer gießen wollen?
Außerdem… bei DEN Benzinpreisen… schlechte Idee.

Dafür haben die alten Recken von VICTORY aber gleich das richtige Mittel parat, um uns wieder versöhnlich zu stimmen: Eine Rückreise in die goldene Vergangenheit, als der Kraftstoff noch moderate Preise hatte und Heavy Rock den Stellenwert, den er auch heute verdienen würde.

„Fuel To The Fire“ brennt die alten Raketen der Band ab… allerdings alle mit neuem Zünder versehen. Sprich: die Jungs haben den wieder gegangenen Charlie Huhn durch den Herrn Parcharidis ersetzt und ihre alten Hits neu arrangiert und mit moderner Studiotechnik neu eingespielt.
Und das funktioniert primstens.

Zu den Songs als solchen braucht man ja auch nicht mehr viel Worte verlieren.
Mit dem zeitgemäßen Sound weiß das alte Liedgut noch besser zu überzeugen und kommt auch rund zwanzig Jahre nach der Erstveröffentlichung frisch und unverbraucht rüber. Keine Frage, das liegt natürlich an der Klasse des Songwritings, welche sich als nahezu unverwüstlich erweist. Die neue Produktion ist klar, druckvoll, gleichzeitig schön erdig und transportiert den treibenden Rock des 13-Trackers phänomenal durch die Boxen.
Und der neue Mann am Mikro? Bestens… seine reife, ausdrucksstarke Stimme ist Bundesliga und passt zur Mucke wie Arsch auf Eimer. Nahezu perfekt!

So werden die bekannten Hymnen wie „Temples Of Gold“ einfach noch besser und sollten auch die jüngere Generation mühelos überzeugen können. Und mit „I Felt It Coming“ ist zudem auch eine neue Komposition auf „Fuel“ vertreten, die zwar moderner und einen ganzen Ticken grooviger ausgefallen ist als das Althergebrachte, die Wurzeln aber zu keiner Zeit verleugnet und somit ebenso zu gefallen weiß.

Die Frage, ob eine altgediente Band ihre vertrauten Schoten aufwärmen darf oder nicht, stellt sich bei diesem Output zu keinem Augenblick; eher wird sie ad absurdum geführt… VICTORY mussten einfach diese Platte machen, denn sie stellt bereits ein Highlight des noch jungen Jahres dar.

Da kann man nur hoffen, die Jungs noch etliche Jahre live auf den Bühnen der Welt herumhüpfen zu sehen und dabei kann man dann doch das ein oder andere Zippo brennend in die Luft recken…

15.02.2006
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