Victory - Instict

Review

VICTORY, die Hannoveraner, die Mitte der Achtziger bis Anfang der Neunziger ein Ausrufezeichen in der Szene hinterlassen haben, kehren im original Line Up (also wieder mit dem amerikanischen Sänger Charlie Huhn) mit „Instict“ zurück! Das neue Album charakterisieren energiegeladene und kraftstrotzende Gitarrenriffs, die frisch aus den Boxen bollern, das solide groovende Schlagzeug und natürlich der legendäre, über allem thronende Gesang. Staubig, klischeehaft, kitschig, groovig, hard & heavy und melodisch sind die Begriffe sie mir spontan zu dem Album einfallen. Der warme Groove, der sich wie ein roter Faden durch die ganze Platte zieht ist einer der positivsten Aspekte dieser Veröffentlichung. Zerfahrener Rhythmus und die manchmal an True Metal Bereich erinnernden Melodien, dessen Hymnencharakter stellenweise nervig rüberkommt, machen einen nicht wirklich warm. Man misst hier die treffsicheren Hooklines, die sich sofort in den Ohren festsetzen würden und die gewisse Frische. Diese CD ist gut gemacht, aber mehr leider auch nicht. Einige Nummern sind zwar nett, aber so richtig in die Vollen gehen die Songs doch nicht. Der zündende Moment fehlt einfach. Größtenteils glänzen die im Midtempobereich angesiedelte Songs durch druckvolle Drumsounds und mitreißende, einzigartige Vocals. Das Gitarrenspiel lässt noch zu wünschen übrig, vor allem weil die Riffs ziemlich beschränkt rüberkommen. Ein Schwachpunkt von VICTORY’s Kompositionen ist, dass es die Jungs nicht immer schaffen, einen Song durchgehend interessant zu gestalten. Lediglich etappenweise wurden nette Partien eingefügt, welche aufhören lassen – das ist definitiv zu wenig! Wer auf klassischen Hardrock steht sollte diese Scheibe eventuell mal anchecken, aber dann sicherlich ohne Garantie für Euphorie. Für mich ungefähr genauso recht wie schlecht, also fünf Pünktchen!

08.12.2003
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