Villagers Of Ioannina City - Age Of Aquarius

Review

Ioannina, Hauptstadt der griechischen Region Epirus, ist im Vergleich zu Athen, Thessaloniki oder Patras wohl eher unbekannt. Doch die geschichtsträchtige Stadt mit seinem von der osmanischen Herrschaft geprägten Zentrum und die umliegende Bergwelt samt unberührter Natur könnten bald relevanter Bestandteil der Musikszene werden – dank einer einzigartigen Band! VILLAGERS OF IOANNINA CITY kombinieren schweren Stoner Rock mit psychedelisch-folkigen Einschlägen und sicherten sich damit schnell einen Deal bei Napalm Records. Ihr fantastischer Zweitling „Age Of Aquarius“, ursprünglich im September 2019 digital veröffentlicht, steht deswegen nun endlich in den Läden. Für wen sich der Kauf definitiv lohnt, erfahrt ihr hier!

VILLAGERS OF IOANNINA CITY – Stimmiges Konzept

Bereits der Opener „Welcome“ und der anschließende Titeltrack „Age Of Aquarius“ machen deutlich, in welche Richtung die Reise geht: VILLAGERS OF IOANNINA CITY gelingt es, den Hörer gezielt an das Album heranzuführen. Prägnant-hypnotisierende Riffs und einängige Melodien treffen auf eine stimmig-sphärische Klangkulisse, die sich nach und nach zu einem großen Ganzen zusammenfügt, dabei jedoch stets einer klaren Linie folgt und so das Konzept, welches hinter „Age Of Aquarius“ zu stecken scheint, bestens umsetzt. Obwohl das Quintett vor klanglicher Vielseitigkeit nur so strotzt, setzt es einzelne, penibel durchdachte Einflüsse stets bewusst und gut dosiert ein, um somit Songs zu kreieren, die aufgrund ihrer Spielzeit von über acht Minuten genug Zeit haben, sich zu akkurat ausgetüftelten Ausnahmenummern zu entwickeln („Part V“, „Dance Of Night“).

Soundtechnisch überzeugen VILLAGERS OF IOANNINA CITY somit auf ganzer Linie: Folkige, genreuntypische Instrumente wie Dudelsack oder Didgeridoo sind perfekt auf den geerdet-psychedelischen Stoner-Sound abgestimmt und entfachen in Songs wie „Father Sun“ oder dem herausragenden „For The Innocent“ nicht selten den letzten Funken, dank dem sich der Großteil der Nummer auf „Age Of Aquarius“ endgültig im Gedächtnis einbrennt. Wirkliche Schwächen hat das Album nicht, teilweise können repetetive Songs wie „Millennium Blues“ jedoch recht langatmig wirken. „Age Of Aquarius“ ist somit ein Album, welches aufgrund seines komplexen Feinschliffs definitiv nicht als Hintergrundbeschallung oder Musik für zwischendurch geeignet ist, da die Platte gewissermaßen davon lebt, als Einheit betrachtet zu werden.

Läuten das aquarianische Zeitalter ein: VILLAGERS OF IOANNINA CITY

„Age Of Aquarius“ – Gelungene Abwechslung

VILLAGERS OF IOANNINA CITY machen mit „Age Of Aquarius“ grundsätzlich alles richtig. Besonders beeindruckend ist die stilistische Vielfalt und Komplexität, welche die Griechen auf ihrem Zweitling an den Tag legen, ohne sich dabei ein einziges Mal zu verlieren. Die exzellente Mischung aus dem wuchtigen, genretypischen Grundgerüst der Songs und einer Vielzahl an detailverliebten Folk- bzw. Psychedelic-Elementen beweist, dass man Griechenlands Musikszene stets auf dem Schirm haben sollte.

07.04.2020
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